De la Rosa fährt die erste Bestzeit in Istanbul
Die Premiere ist geglückt: Im ersten Freien Training in der Türkei waren zwei "Silberpfeile" am schnellsten - Schumacher zunächst Achter
(Motorsport-Total.com) - Anstatt der prognostizierten Bruthitze von mehr als 40 Grad erwartete die zehn Formel-1-Teams heute Morgen während des ersten Freien Trainings in Istanbul ein stark bewölkter Himmel mit maximal 29 Grad Strecken- und 41 Grad Asphalttemperatur. Die vom Aachener Hermann Tilke geplante und gebaute Rennstrecke im asiatischen Teil der Türkei konnte in den ersten 60 Fahrminuten an diesem Wochenende aber in jeder Hinsicht überzeugen.

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Trotz eines Defekts war Pedro de la Rosa Schnellster im ersten Freien Training
Zwar wurde das 'Istanbul Otodrom' noch von der einen oder anderen Kinderkrankheit überrascht - zum Beispiel dem Material der Randsteine, welches in manchen Kurven an den Reifen der 900-PS-Raketen hängen blieb -, doch im Großen und Ganzen war der erste Eindruck der 100-Millionen-Euro-Anlage positiv. Mit ihren anspruchsvollen Kurven und den großen Höhenunterschieden erwies sich der 5,340 Kilometer lange Kurs als echtes Highlight im Kalender.#w1#
Bestzeit trotz Hydraulikdefekt für de la Rosa
Bestzeit fuhr in 1:27.882 zunächst Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes/16 Runden), obwohl der Spanier gut zehn Minuten vor Schluss mit einer defekten Benzinzufuhr stehen blieb. Sein Wagen konnte nicht weggeschoben werden, also musste ein Kran ausrücken und die Session kurz unterbrochen werden. Um das erste Freie Training dennoch pünktlich beenden zu können, wurden die vier Minuten unter roter Flagge kurzerhand gestrichen.
In der Schlussphase, als die anfangs noch recht staubige Strecke am saubersten und schnellsten war, gingen noch einmal alle Topfavoriten auf die Piste, doch die Zeit von de la Rosa wurde nicht mehr geknackt. Trotzdem gab es viele Verschiebungen - so nistete sich zum Beispiel Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/+ 0,571/11 Runden) auf Platz zwei ein, unmittelbar gefolgt von Mark Webber (BMW WilliamsF1 Team/+ 0,883/8 Runden) und Ricardo Zonta (Toyota/+ 0,928/25 Runden).
Allzu viel Bedeutung ist den zunächst erzielten Zeiten freilich noch nicht beizumessen, weil die meisten Fahrer alle Hände voll damit zu tun hatten, sich die Kurvenfolge einzuprägen und die Bremspunkte zu finden. Erst heute Nachmittag werden Setup und Reifenwahl mehr in den Mittelpunkt rücken. 30 Minuten lang gingen die 25 Formel-1-Stars außerdem so vorsichtig zu Werke, dass kaum jemand in der Wiese zu sehen war, ehe es dann doch richtig zur Sache ging.
Dreher und Ausritte erst im letzten Drittel der Session
Den Auftakt zur Dreherorgie im letzten Drittel machte Vitantonio Liuzzi (19./Red-Bull-Cosworth/+ 3,471/20 Runden), doch dem Italiener taten es in der Folge Webber, Giancarlo Fisichella (10./Renault/+ 2,224/9 Runden), Michael Schumacher (8./Ferrari/+ 1,884/11 Runden), Nick Heidfeld (14./BMW WilliamsF1 Team/+ 2,965/12 Runden), David Coulthard (18./Red-Bull-Cosworth/+ 3,424/11 Runden) und Rubens Barrichello (17./Ferrari/+ 3,412/11 Runden) gleich.
Von den Nachzüglerteams war heute zunächst wieder Jordan-Toyota schneller als Minardi-Cosworth, was Rennstalleigentümer Alexander Shnaider am Kommandostand sicher gefallen hat. Einen besonders guten Eindruck hinterließ Tiago Monteiro (15 Runden) als 20. mit lediglich 4,265 Sekunden Rückstand, während Minardi-Cosworth vor allem durch einen Getriebeschaden bei Robert Doornbos (24./+ 7,485/12 Runden) auf sich aufmerksam machte.
Letzter wurde Neuling Enrico Toccacelo mit 8,529 Sekunden Rückstand nach 15 Runden, doch für den Italiener war zunächst am wichtigsten, seinen Minardi-Cosworth und die neue Strecke kennen zu lernen. Apropos neue Strecke: Am meisten Schwierigkeiten bereitete den Fahrern die tückische Kuppe im ersten Sektor, vor der man die nachfolgende Kurve nicht einsehen kann. Mehrere Piloten drehten sich dort ins Aus.

