De la Rosa: "Beim Tennis wäre Alonso besser als Federer"

Besser als Michael Schumacher, besser als Tennis-Superstar Roger Federer, nicht von dieser Welt - Das Fahrerlager schwärmt von WM-Leader Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com) - Viele im Fahrerlager sind der Meinung, dass Fernando Alonso dieses Jahr die beste Saison seiner Karriere fährt. Trotz eines zu Saisonbeginn äußerst schwachen Ferrari führt der zweifache Weltmeister die Gesamtwertung sieben Rennen vor Schluss an - im Gegensatz zu seinen Konkurrenten bleibt er fehlerlos und presst den Boliden wie eine Zitrone bis zum letzten Tropfen aus. Nur ein unverschuldeter Startcrash verhinderte in Belgien, dass der 31-Jährige zum 24. Mal in Folge in die Punkte fahren konnte und damit Michael Schumachers Rekord egalisiert hätte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Pedro de la Rosa

Für Pedro de la Rosa ist Fernando Alonso der anpassungsfähigste Pilot Zoom

Dennoch ist für Alonsos Manager Flavio Briatore gegenüber Sky Sports 24' klar: "Er ist der beste Fahrer der letzten 20 Jahre. Er ist besser als Schumacher, aber wir sprechen da natürlich über ein sehr hohes Niveau und minimale Unterschiede. Fernando macht aber sehr wenige Fehler, selbst unter Druck, und es ist spektakulär, wie er ein Rennen lesen kann."

"Er ist der beste Fahrer der letzten 20 Jahre, besser als Schumacher." Flavio Briatore

Der Ferrari-Star könne laut dem ehemaligen Renault-Teamchef strategische Fehler des Teams ausgleichen: "Und wenn er einmal vorne ist, dann wird er in 90 Prozent der Fälle das Rennen gewinnen, selbst wenn das Auto nicht konkurrenzfähig ist."

De la Rosa schwärmt von Alonsos Anpassungsfähigkeit

Auch Alonsos Landsmann Pedro de la Rosa schlägt in die gleiche Kerbe: Der HRT-Pilot kennt den Asturier aus dem gemeinsamen McLaren-Jahr 2007 sehr gut. Auch er ortet beim aktuellen WM-Leader Qualitäten, die kaum ein anderer Formel-1-Pilot hat. "Ich habe noch keinen Fahrer gesehen, der sich so gut wie Alonso anpassen kann", verrät er gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Was de la Rosa damit meint? "Er ist mit jedem Auto und mit jedem Reifen schnell. Er holt immer das Maximum heraus. Er ist sehr gut darin, seinen Fahrstil an jedes erdenkliche Auto anzupassen. Das ist einzigartig, denn in der Formel 1 sind alle nur durch wenige Zehntel getrennt, das Feld ist sehr ausgeglichen."

Wäre Alonso besser als Tennis-Superstar Federer?

Der 41-jährige Routinier blickt auf die erfolgreiche Karriere des Mannes aus Oviedo zurück: "Er war auf Michelin-Reifen Weltmeister, hat mit Bridgestone Rennen gewonnen und auch mit den Pirellis." Um die Klasse des Ferrari-Piloten auf den Punkt zu bringen, zieht de la Rosa einen Vergleich mit dem Tennissport heran: "Auf Hartplatz ist Roger Federer der Beste, auf Sand Rafael Nadal. Das Gute bei Alonso ist, dass er auf jedem Boden der Beste wäre."

Und auch die gemeinsame Saison bei McLaren, in der sich Alonso dem damaligen Rookie Lewis Hamilton nach einem erbitterten Stallkrieg geschlagen geben musste und schließlich Kimi Räikkönen den Titel abstaubte, sieht de la Rosa keineswegs als Schönheitsfehler im Lebenslauf des Asturiers: "Er wäre beinahe Weltmeister geworden, obwohl es für ihn durch die ständigen Kämpfe ein schlechtes Jahr war. Ihm fehlten am Ende zwei oder drei Punkte auf den Titel."

Alonso für Kubica "nicht von dieser Welt"

Dass es für Alonso dieses Jahr klappen wird, glaubt auch Robert Kubica. Der Pole, der nach wie vor an seinem Formel-1-Comeback arbeitet, kennt den Spanier bereits aus der Zeit vor der "Königsklasse" des Motorsports und ist mit ihm befreundet. "Es gibt einen Fahrer, der zu Saisonbeginn mit einem mittelmäßigen Auto den Unterschied gemacht hat", spielt der ehemalige Renault-Pilot gegenüber 'Omnicorse' auf die Qualitäten Alonsos an.

"Er fährt, als wäre er nicht von dieser Welt. Ich sehe keinen Rivalen für ihn." Robert Kubica

"Er hatte bei den ersten Grands Prix alle im Griff, weil er einer der wenigen ist, wenn nicht der Einzige, der in einem nicht konkurrenzfähigen Auto den Unterschied machen kann", findet Kubica. "Er fährt, als wäre er nicht von dieser Welt. Ich sehe keinen Rivalen für ihn. Es scheint so, als wäre die Saison bereits entschieden, wir wissen aber, dass man da in der Formel 1 vorsichtig sein muss. Wenn aber kein Auto viel besser als seines ist, dann ist Alonso für mich zu 80 Prozent der Favorit."