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Davidson: Unverhofft kommt selten oft!
Auf kuriose Art und Weise erfuhr Anthony Davidson, dass er sein Debüt für Minardi in der Formel 1 geben darf
(Motorsport-Total.com) - Manchmal schreibt die Formel 1 kuriose Geschichten, selbst in der heutigen Zeit, in der Millionen-Gehälter gezahlt werden und der Umfang der Verträge nicht selten keinen Platz mehr in einem Schnellhefter findet. Da ackert Anthony Davidson hart als Testfahrer des BAR-Honda-Teams, um sich einen Platz als Stammfahrer in der Formel 1 zu verschaffen und über Nacht wird er zum Einsatzpiloten des Minardi-Teams, als Teamchef Paul Stoddart Alex Yoong für zwei Rennen in eine Zwangspause schickte.

© BAR
Davidson erfuhr auf kuriose Weise von seinem bevorstehenden Formel-1-Debüt
Der nur 163 Zentimeter große Brite wusste noch nichts von seinem Glück, als er in der dreiwöchigen Sommerpause im Urlaub weilte. Er hatte seinen Manager Didi Stoessell instruiert, ihn doch bitte in Ruhe zu lassen, damit er sich richtig entspannen kann, und so erfuhr er nichts von den Machenschaften seines Managers im Hintergrund, als er zusammen mit seiner finnischen Freundin Joanna Taskinen ? eine ehemalige Kart-Fahrerin, die schon einen gewissen Kimi Räikkönen bezwang ? ein paar ruhige Tage genoss.
Zu diesem Zeitpunkt wusste Davidson nicht einmal davon, dass Alex Yoongs Sitz im Team wackelte, wie er dem 'F1Racing'-Magazin verriet: "Dann plötzlich, am Tag, als ich wieder nach Hause fliegen wollte, rief irgendein britischer Journalist an. Ich habe keine Ahnung, wer das war, ich kann ihn jedenfalls nicht. Er begann, mich mit Fragen über Minardi und mein Grand-Prix-Debüt in Ungarn zu bombardieren und ich antwortete in etwa: 'Hör mal Mann, dieser Anruf auf meinem Handy kostet mich ein Vermögen. Außerdem habe ich nicht die leiseste Ahnung, was zum Teufel du mir da erzählen willst. Und wer verdammt noch mal bist du überhaupt?"
Und natürlich blieb das Handy nicht lange Zeit still: "Ungefähr zehn Minuten später ruft mein früherer Ingenieur von Carlin an und stellt mir die selben Fragen: 'Ich habe das auf einer Website gelesen', sagte er mir. 'Nun', antwortete ich, das ist kompletter Blödsinn.' Kaum habe ich aufgelegt, klingelt mein Handy schon wieder. Dieses Mal ist Marcus Simmons dran, der Formel-3-Spezialist von 'Autosport'. Und ich denke 'Was ist hier eigentlich los?'."
Davidson rief daraufhin seinen Manager an: "Der sagt: 'Stimmt, ich habe ein bisschen gearbeitet. Aber du hast mir ja gesagt, du willst nicht gestört werden. Also wollte ich dich nicht anrufen, bevor der Deal wasserdicht war.' Mann, war das cool. So ist Didier. Ein großartiger Bursche. Und durch nichts zu erschüttern. Nun musste ich nur noch den Journalisten anrufen und mich bei ihm entschuldigen?" Der Rest ist mittlerweile Geschichte: Davidson fuhr in Ungarn und Spa den Minardi und ist seitdem wieder Testfahrer von BAR-Honda. Unverhofft kommt eben selten oft...

