• 07.05.2008 12:36

  • von Roman Wittemeier

Davidson und die Formel 1: "Ich gehöre dorthin"

Anthony Davidson ist nach dem Rückzug von Suger Aguri ohne Renncockpit, macht sich aber Hoffnung auf eine weitere Formel-1-Karriere

(Motorsport-Total.com) - Der Rückzug des Super-Aguri-Teams hinterlässt nicht nur eine Lücke in der Startaufstellung und im Fahrerlager, sondern hinterlässt auch viele Mitarbeiter, die sich nun nach neuen Jobs umschauen müssen. Die Piloten Takuma Sato und Anthony Davidson stehen auf der Straße, wobei der Japaner möglicherweise zurück in die Arme seines Förderers Honda wandern wird. Davidson hatte bereits im Winter an Alternativen gearbeitet, etwas Konkretes scheint dabei allerdings nicht entstanden zu sein.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson hofft auf eine weitere Chance in der Formel 1

Der 28-Jährige war für Super Aguri insgesamt 21 Mal im Einsatz und konnte dabei nicht einen einzigen Zähler einfahren. "Es ist ein bitterer Zeitpunkt im Jahr, um einen solchen Schlag zu verkraften", sagte Davidson der 'BBC'. "Aber ich bin von meinen Fähigkeiten nach wie vor überzeugt und ich glaube fest daran, dass sich die Zukunft positiv gestalten wird."#w1#

"Ich hänge an der Formel 1 und will dort bleiben, zumindest lege ich jetzt meine Prioritäten darauf", gab der Brite an. Davidson hat die Hoffung auf ein neues Cockpit in der Königsklasse noch nicht aufgegeben. "Das ist das, was ich tun muss und wofür ich trainiert habe. Ich will mich darauf konzentrieren, eine weitere Chance zu bekommen und sie dann auch zu nutzen. Ich bin mit der Formel 1 noch längst nicht fertig. Ich gehöre dorthin."

Privatteams nicht mehr existenzfähig?

"Man realisiert erst dann seine Liebe zu etwas, wenn man es nicht mehr hat." Anthony Davidson

Schon im Winter war es um die Zukunft des Rennstalls äußerst schlecht bestellt gewesen. Geplante Testfahrten wurde immer wieder abgesagt, die Fahrer hingehalten. Davidson nutze eine wochenlange Ungewissheit zum Streichen seines Hauses - Ablenkung von den Jobsorgen. "Man realisiert erst dann seine Liebe zu etwas, wenn man es nicht mehr hat", formulierte der 28-Jährige seine Trauer nach dem Ende für das Super-Aguri-Team.

"Ich diesem Geschäft weißt du nie genau, was passieren kann. Es geht wie in der Achterbahn immer auf und ab. Jetzt sind wir gerade ganz unten, aber ich bin sicher, dass wir zurückschlagen können", so das Kämpferherz von Davidson. Die Formel 1 wird in Istanbul am kommenden Wochenende nur noch mit 20 Fahrzeugen auf die Reise gehen. Mit Super Aguri ist eines der wenigen verbliebenen Privatteams am Ende.

"Ich glaube, dass das ein harter Schlag für den Sport ist. Es ist für alle eine Überraschung, dass sich das Team so früh schon aus der Weltmeisterschaft zurückziehen muss und man wird sie vermissen. Allerdings ist die Formel 1 ein starkes Sport-Business und das wird auch immer so bleiben. Es ist schon bitter, dass man ein Team verliert und es ist sicher ein Zeichen dafür, dass Privatteams unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr existenzfähig sein können", sagte Davidson und brachte damit eines der Hauptprobleme der aktuellen Königsklasse auf den Punkt.