Davidson Schnellster im ersten Training in China

Trotz starker BMW-Williams-Konkurrenz fuhr Anthony Davidson Bestzeit in Shanghai - Defekt bei Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Sonnenschein, Temperaturen knapp über 25 Grad und die Vorfreude bei den Teams auf das erste Formel-1-Rennen in China prägten das erste Freie Training heute Morgen in Shanghai. In der recht munteren Session über 60 Minuten setzte sich am Ende Anthony Davidson (BAR-Honda) vor den beiden BMW-Williams-Piloten Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya durch.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher blieb kurz vor Schluss am Ende der Boxengasse stehen

Letzterer hatte wenige Sekunden vor Schluss die Bestzeit drauf, leistete sich aber einen Fahrfehler in der Haarnadel im dritten Sektor und klassierte sich daher mit 0,392 Sekunden Rückstand nur an dritter Position, während sein Teamkollege, Heimkehrer Ralf Schumacher, nur 0,086 Sekunden auf Davidson einbüßte. Insgesamt war bei BMW-Williams aber ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen, auch wenn die Zeiten mit frischen Michelins erzielt wurden.#w1#

Davidson mit neuer Lackierung gleich Schnellster

Die erste Bestzeit des Wochenendes legte Davidson in 1:35.369 hin - womit er der speziellen '555'-Lackierung seines BAR-Honda-Fahrzeugs gleich die entsprechende Aufmerksamkeit verschaffte. Auch Teamkollege Jenson Button lag lange weit vorne, wurde dann aber doch nur Sechster mit 1,106 Sekunden Rückstand. Dazwischen reihten sich überraschend Felipe Massa (Sauber-Petronas/+ 0,717) und Ryan Briscoe (Toyota/+ 1,025) ein.

Mit erstaunlichen 1,291 Sekunden Rückstand war Rubens Barrichello als Siebenter bester Ferrari-Pilot, denn Michael Schumacher kam zunächst über Position 15 nicht hinaus. Der Weltmeister büßte auf die Bestzeit 1,931 Sekunden ein, hatte noch leichte Probleme mit dem Setup seines F2004 und blieb in der letzten Minute bei einer Startübung am Ende der Boxengasse stehen. Laut ersten Informationen handelte es sich dabei aber um keinen ernsthaften Defekt.

Fernando Alonso (Renault/+ 1,515) wurde Achter vor Giancarlo Fisichella (Sauber-Petronas/+ 1,575), der zwischendurch an dritter Stelle lag und mit 331 km/h für den höchsten Top-Speed sorgte. Ricardo Zonta (Toyota/+ 1,601) rundete die Top 10 ab, unmittelbar gefolgt von Kimi Räikkönen, der mit seinem "Silberpfeil" nur fünf Runden drehte und wohl erst am Nachmittag voll eingreifen wird. Jaguar-Testpilot Björn Wirdheim machte als solider Zwölfter das Dutzend komplett.

Villeneuve-Comeback zumindest halbwegs gelungen

Mit Spannung beobachtet wurde das Comeback von Jacques Villeneuve - und der Kanadier schlug sich nicht allzu schlecht: Zunächst begann er mit sehr langsamen Schnupperrunden auf dem 'Shanghai International Circuit', anschließend drehte er sich einmal, zwischendurch klagte er über Untersteuern in der fünften Kurve - aber alles in allem muss der Kanadier mit dem 14. Platz und 1,871 Sekunden Rückstand zufrieden sein. Immerhin war er damit schneller als sein alter Rivale Michael Schumacher.

Knapp hinter Takuma Sato (BAR-Honda) klassierte sich 'F1Total.com'-Kolumnist Timo Glock (Jordan-Ford/+ 2,218) an 16. Stelle und war damit schnellster Pilot seines Teams - noch vor Nick Heidfeld (19./+ 2,763) und Newcomer Robert Doornbos (23./+ 3,875), der bei seiner Premiere als Freitagstester fehlerfrei blieb. Die Jordans und Minardis bildeten damit - auch im Reich der Mitte - das hintere Ende des ansonsten bunt durchgemischten Feldes.

In den ersten 60 Minuten ging es für die meisten Fahrer und Teams vordergründig darum, sich mit der Strecke anzufreunden, Reifen zu testen und das Setup zu verfeinern, weshalb die Zeiten noch nicht unbedingt aussagekräftig sind. Vor allem in der Schneckenkurve nach Start und Ziel gab es außerdem einige Verbremser, weil die Kurve zu Fehlern verleitet. Viele Ausritte sind uns dennoch nicht aufgefallen - neben Villeneuve war nur Webber mit seinem Jaguar einmal in der Wiese.