China-Grand-Prix ein "Rennen in den Tod"
Nach Ansicht einer medizinischen Fachzeitschrift ist der Große Preis von China ein Rennen für die Tabakindustrie
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist in China angekommen, nicht nur mit dem Ziel, den wohl wichtigsten Zukunftsmarkt der Automobilhersteller zu erschließen, sondern auch, um dem drohenden Tabakwerbeverbot in Europa zu entgehen. Obwohl China mittlerweile eine Vereinbarung zum Stopp von Tabakwerbung der Weltgesundheitsorganisation 'WHO' unterzeichnet hat und in Shanghai Werbung für den blauen Dunst verboten ist, machte man für das Formel-1-Rennen eine Ausnahme.

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Das BAR-Honda-Team präsentiert sich in China im neuen Look
'The Lancet', eine der führenden medizinischen Fachzeitschriften, beschreibt in der Samstagsausgabe den China-Grand-Prix als "Rennen in den Tod", in dem die Formel 1 und die Tabakkonzerne zusammen gebracht wurden. "China ist mit rund 350 Millionen Rauchern, die einen von drei Rauchern weltweit ausmachen, bei weitem der weltweit größte Zigarettenmarkt. Diese Veranstaltung ist ein Triumph für die Tabakfirmen."#w1#
Das BAR-Honda-Team, das zum größten Teil dem Tabakkonzern 'British American Tobacco' (BAT) gehört, tritt in China mit einer neuen Lackierung am dritten Auto und neuer Teamkleidung auf, um die Marke '555' zu promoten, die es im Gegensatz zu 'Lucky Strike' auf dem asiatischen Markt zu kaufen gibt. Das Blatt zitiert interne Dokumente von 'BAT', in denen erklärt wird, dass das Sponsoring von BAR zum Ziel hat, die Marke in China, Indien und Südostasien bekannt zu machen.
Aus diesem Grund sei es die Absicht des Rennstalls, "die Formel 1 überall in Asien und dem Fernen Osten vor 'Marlboro' zu dominieren". Diese Dokumente musste 'BAT' wegen einer Klage eines Krebspatienten veröffentlichen. In dem Dokument heißt es weiter, dass Asien durch das Verbot von Tabakwerbung in der EU "neue Möglichkeiten mit Langzeitgarantien ohne Restriktionen" eröffnet.

