Davidson: Sato wird unterschätzt

Anthony Davidson bedauert, dass das fahrerische Talent seines Teamkollegen Takuma Sato seiner Meinung nach nicht genug wahrgenommen wird

(Motorsport-Total.com) - Anthony Davidson und Takuma Sato waren schon 2001 bei Carlin Teamkollegen in der Britischen Formel 3. Sato gewann damals elf Rennen und sicherte sich mit 355 Punkten den Titel, Davidson triumphierte sechsmal und landete mit 273 Zählern auf dem zweiten Platz. Nun fahren die beiden in der Formel 1 gemeinsam für Super Aguri.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson und Takuma Sato

Anthony Davidson (links) mit seinem Teamkollegen Takuma Sato

Seither sind sechs Jahre vergangen, doch an der Tendenz, dass Sato seinen britischen Teamkollegen im Griff hat, hat sich nichts verändert. Für Davidsons Karriere ist dies natürlich nicht gerade förderlich, denn seit Sato sein Stallduell gegen Jenson Button im Honda-Werksteam sang- und klanglos verloren hat, gilt der Japaner zwar weiterhin als solides Fahrertalent, aber auch als einer, den man unbedingt deutlich knacken muss, wenn man es ganz nach oben schaffen möchte.#w1#

Wird Sato von allen unterschätzt?

"Ich glaube nicht, dass die Leute den Taku sehen, den ich sehe." Anthony Davidson

Diese Einschätzung findet Davidson freilich unfair: "Das große Problem ist, dass er vom ganzen Fahrerlager unterschätzt wird", erklärte der langjährige Honda-Testpilot gegenüber 'autosport.com'. "Ich glaube nicht, dass die Leute den Taku sehen, den ich sehe. Ich bin wirklich froh, wenn ich ihn schlage, denn ich kenne seinen wahren Speed - und ich glaube, dass die V8-Autos viel besser zu seinem Fahrstil passen als die V10s."

"Er ist wahnsinnig gut darin, den Schwung eines Autos mitzunehmen, was ihn auch in der Formel 3 so stark gemacht hat. Die Leute erinnern sich nur daran, wie er 2004 gegen Jenson abgeschnitten hat, was ich schade finde, denn im Vorjahr hat er einige Megarennen hingelegt. Man kann einfach nicht abstreiten, dass der Speed da ist", seufzte der 28-Jährige. "Ich bin froh, wenn ich ihn schlage, und das weiß er auch - genau wie er weiß, dass ich eine Bedrohung für ihn bin."

Junge Ingenieure das Erfolgsgeheimnis?

"Sie kommen mit frischen Ideen daher, die Motivation ist hoch und die Formel 1 hat sie noch nicht ausgesaugt." Anthony Davidson

Unabhängig davon ist es laut Davidson eines der Erfolgsrezepte von Super Aguri, dass die Belegschaft zum Teil aus Mitarbeitern besteht, die noch nie zuvor in der Formel 1 tätig waren: "Ich rede vor allem von Mechanikern, aber auch von Ingenieuren. Sie kommen mit frischen Ideen daher, die Motivation ist hoch und die Formel 1 hat sie noch nicht ausgesaugt. Das ist schön anzusehen", gab er zu Protokoll.

"Wir haben bei uns einige sehr clevere Leute, die in absoluten Topteams auch nicht fehl am Platz wären, wie ich meine. Insofern können wir uns sehr glücklich schätzen, ein Rückgrat dieser cleveren Leute zu haben, die das ganze Ding zusammenhalten. Ich sehe sie überhaupt nicht als Nachzüglerteam, denn ihre Einstellung ist nicht die eines Nachzüglerteams", meinte Davidson abschließend.