David Coulthard ist völlig frustriert
Dem Schotten steht in seinem letzten Jahr bei McLaren eine schwierige Saison bevor: "Sind einfach viel zu langsam!"
(Motorsport-Total.com) - Saisonauftakt in Melbourne wenigstens ins Ziel. Doch der Schotte hatte gegen die Konkurrenz keine Chance. Das "Top-Team" war langsamer als Ferrari, BAR-Honda, BMW-Williams sowie Renault. Ärgerlich: Auf die Reifen kann man den eklatanten Rückstand nicht alleine schieben, denn BAR, Williams und Renault fahren auf den gleichen Pneus.
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David Coulthard ist geschockt, wie langsam man im Vergleich zur Konkurrenz ist
Für den Schotten, der sich für seine letzte Saison bei McLaren-Mercedes so viel vorgenommen hatte, ein Schlag ins Gesicht: "Ich muss noch zehn Mal als Achter ins Ziel kommen, damit ich so viele Punkte habe, wie sie Michael heute eingefahren hat", gab sich der 32-Jährige nach dem Rennen entsetzt. Statt mit Siegen sich für ein anderes Team zu empfehlen, muss David Coulthard nun seine Qualitäten als Entwickler beweisen, und helfen, das Team nach vorne zu bringen.#w1#
"Der achte Platz ist das, was wir aufgrund unserer Leistung verdient haben. Wir waren einfach in keiner der Sessions schnell genug. Und auch die Rundenzeiten im Rennen waren wahrheitsgetreu. Ich wurde von niemandem aufgehalten", so der Rennfahrer aus Twynholm, dem im Qualifying 2,886 Sekunden auf Schumacher fehlten.
"Wir werden in Malaysia schon ein wenig besser dastehen, aber wir haben am Auto und am Motor noch jede Menge Arbeit zu erledigen", so der Schotte, der in seiner schnellsten Runde im Rennen um 2,203 Sekunden langsamer als Michael Schumacher war und sich vom Weltmeister überrunden lasen musste. "Wir wissen jetzt, wo wir stehen. Die nächste Frage ist, wo wir uns verbessern müssen. Die Antwort ist ganz einfach: Fast auf jedem Gebiet?"
Für das kommende Rennen werden die "Silberpfeile" einen neuen Frontflügel einsetzen, doch Coulthard befürchtet, dass es "einige Rennen" dauern wird, bis man wettbewerbsfähiger sein wird. Auch am Fahrverhalten, das laut Coulthard "trickreich" ist, muss man Hand anlegen: "Wir haben nicht das Vertrauen in das Auto, das man eigentlich braucht. Man muss ein Auto in die Kurve schmeißen können mit dem Wissen, dass man es unter Kontrolle hat. Ansonsten kann man keine gute Rundenzeit fahren."
Dass Ferrari in Melbourne überlegen sein würde, hatte Coulthard zumindest ansatzweise befürchtet. Sie haben in Ruhe und hinter verschlossenen Türen ihr Auto weiterentwickelt und sind mit einem Auto hergekommen, das für alle der Maßstab ist. Bei dem letzten Test in Imola fuhr Michael am Ende eines 15-Runden-Turns eine sehr schnelle Zeit. Als ich das gesehen hatte, war ich ziemlich realistisch geworden?"
Bereits während des Winters hatte man bei McLaren-Mercedes erkannt, dass der MP4-19 nicht schnell genug ist und vier größere Entwicklungsschritte während der Saison angekündigt. Dabei wird man ein komplett neues Chassis konstruieren, weswegen die Crashtests wiederholt werden müssen. McLaren-Mercedes wird also jede Anstrengung unternehmen, um wieder den Anschluss an die Konkurrenz zu finden.