• 23.01.2009 14:57

  • von Roman Wittemeier

Das Rennfahrerleben wird teurer

Auch in diesem Jahr verlangt die FIA wieder höhere Gebühren: Der jährliche Streit um die Fahrerlizenzen beginnt - FOTA greift das Thema auf

(Motorsport-Total.com) - Was uns Otto-Normalverbrauchern bei jedem Supermarktbesuch übel aufstößt, fällt den Formel-1-Piloten nur sehr selten auf: Das Leben wird immer teurer. Traditionell beklagen sich die gut verdienenden Fahrer meist nur dann, wenn es um die Gebühren für die Superlizenz geht. Das hat bereits Tradition. Im vergangenen Jahr gab es einen regelrechten Aufschrei, als die FIA die Gebührensätze um über 500 Prozent anhob - phasenweise machten Gerüchte um einen Fahrerstreik die Runde.

Titel-Bild zur News:

Die Formel-1-Fahrer treten beim Gebührenstreit geschlossen auf

Auch zur Saison 2009 erhöht der Motorsport-Weltverband wieder die Preise. In diesem Jahr fällt die Steigerung jedoch deutlich moderater aus. Die Grundgebühr steigt von 10.000 Euro auf 10.400 Euro, pro Punkt müssen die Piloten noch einmal 2.100 Euro drauflegen (bisher 2.000 Euro). Außerdem wird eine Versicherungsbeteiligung in Höhe von 2.720 Euro fällig. Insgesamt erreicht die Steigerung nicht einmal die Höhe der Inflationsrate, also eigentlich kein Grund zur Aufregung.#w1#

Doch nach Informationen von 'autosport.com' formiert sich die Riege der Formel-1-Piloten zum erneuten Protest. Die erneute Gebührenerhöhung wurde im Rahmen der Fahrergewerkschaft GPDA thematisiert und nun versucht man offenbar, die FIA zum Umdenken zu zwingen. Die Piloten setzten bereits durch, dass die Gebührenordnung auf die Tagesordnung der nächsten FOTA-Sitzung aufgenommen wurde. Bis dahin sollen alle Fahrer weder den entsprechenden Antrag unterzeichnen, noch die fälligen Gebühren zahlen.

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton müsste laut aktueller Gebührenordnung 218.920 Euro zahlen Zoom

"Das Thema Superlizenz wird im nächsten FOTA-Meeting am 3. Februar diskutiert", hieß es in einer E-Mail der GPDA an alle Formel-1-Fahrer. "Wir würden uns wünschen, dass du weitere rund drei Wochen abwartest, bis du unterschreibst oder die Gebühren überweist. Somit hätten wir ausreichend Zeit, um eine Reaktion von der FOTA zu bekommen und die FIA unter Druck zu setzen", so der Appell in dem Rundschreiben der Fahrergewerkschaft.

Die Piloten beschreiten in diesem Jahr einen seltsamen Weg bei ihren Klagen über die Gebührenerhöhung, denn die FOTA kann als Vereinigung der Teams kaum Stellung zu den aktuellen Diskussionen beziehen. Es ist außerdem fraglich, ob man sich angesichts der Aufgaben im Bereich Kostensenkung und Verbesserung der Show tatsächlich intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Hinzu kommt, dass FIA-Präsident Max Mosley schon vorzeitig Gesprächsbereitschaft singalisierte.