• 10.09.2007 13:20

Das Rennen nach dem Rennen

Der Logistik-Chef des Renault-Teams erklärt, wie man es schafft, in weniger als einer Woche von Monza nach Spa-Francorchamps "umzuziehen"

(Motorsport-Total.com) - Neuer Kampf gegen die Uhr: Kaum haben Giancarlo Fisichella und Heikki Kovalainen die Achtzylinder ihrer Renault R27 im Parc fermé des Grand Prix von Italien abgestellt, beginnt für die Mechaniker des amtierenden Konstrukteurs-Weltmeisters einer neuer Wettlauf mit der Zeit - in vier Tagen müssen sie im belgischen Spa-Francorchamps schon wieder einsatzbereit sein.

Titel-Bild zur News: Steve Nielsen

Steve Nielsen stehen ein paar stressige Tage bevor

Steve Nielsen bleibt nicht viel Gelegenheit, den Verlauf des Formel-1-Rennens im Königlichen Park von Monza in Ruhe zu analysieren: Dem Team-Manager des Renault-Teams steht eine stressige und spannende Woche bevor.#w1#

Als Logistik-Chef des amtierenden Weltmeisters ist der Brite dafür verantwortlich, dass der komplette Rennstall spätestens am Dienstag wieder mit Mann und Maus den Umzug in die belgischen Ardennen absolviert hat. Denn der Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps findet bereits am kommenden Wochenende statt. Viele Teile nehmen zusätzlich einen Umweg über Enstone und Viry-Châtillon.

"Direkt nach der Zieldurchfahrt haben wir bereits damit begonnen, das Reserve-Auto zu zerlegen", erläutert Nielsen auf der Webseite des Teams. "Die Einsatzwagen stehen erst noch für eine Weile im so genannten 'Parc fermé', einem abgesperrten Bereich, in dem die Technischen Kommissare bis zum Ende der Protestfrist überprüfen können, ob die einzelnen Fahrzeuge auch dem Reglement entsprechen."

"Kommen sie zu uns zurück, werden auch sie augenblicklich auseinander genommen. Während das Chassis direkt an Bord unserer Renntransporter gen Belgien transportiert werden, schicken wir zum Beispiel das Getriebe und viele Teile des Fahrwerks zur Inspektion in unseren Chassis-Workshop nach Enstone."

"Dort werden sie gewartet und gecheckt, bevor sie am Donnerstag ebenfalls in den Ardennen eintreffen und uns für den bevorstehenden Grand Prix als Reserveteile dienen werden. Parallel dazu kommen die in Italien nicht verwendeten Teile in Belgien zum Einsatz."

Noch am Abend macht sich die Lkw-Flotte von Renault auf den Weg gen Spa, wo sie bereits am Montagnachmittag eintreffen sollen. Ein Teil der Mechaniker ist dann bereits per Flugzeug an der Rennstrecke angekommen und beginnt mit dem Aufbau der Boxen-Einrichtung und anderen Vorbereitungen.

Die übrigen Team-Mitglieder starten am Montag ebenfalls mit dem Auto, übernachten in Chamonix und stoßen am Dienstag im Fahrerlager hinzu. Die Ingenieure indes fliegen - bis auf einen, der den Wiederzusammenbau der Renault R27 leitet - noch am Sonntag zurück nach Enstone, bevor sie am Donnerstag nach Belgien weiter reisen. Dann haben auch sie das Rennen zwischen den Rennen gewonnen.