• 15.07.2005 14:06

Das BMW WilliamsF1 Team vor dem Heimspiel

Für BMW steht mit Hockenheim das zweite Heimspiel des Jahres an - das BMW WilliamsF1 Team vertraut weiter auf die MKII-Karosserie

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die neue MKII-Karosserie auf Herz und Nieren geprüft wurde, wird das BMW WilliamsF1 Team beim Großen Preis von Deutschland am 24. Juli in Hockenheim mit erneut modifizierten FW27 antreten. Das Rennen im Badischen ist der zwölfte von 19 WM-Läufen 2005 und der vorletzte Einsatz im dicht gefüllten Rennkalender für den Monat Juli.

Titel-Bild zur News: Mark Webber vor Nick Heidfeld

Webber und Heidfeld hoffen in Hockenheim auf eine bessere Leistung

"Ich freue mich natürlich besonders auf das Rennen in Hockenheim, auf den zweiten Heim-Grand-Prix in Deutschland", erklärte Nick Heidfeld. "In den vergangenen beiden Rennen sah es bei uns in Sachen Speed nicht gut aus. Umso mehr hoffe ich, dass wir die Ursachen herausfinden und ich den Fans zu Hause ein gutes Rennen zeigen kann."#w1#

Heidfeld und Webber wollen sich wieder stärker präsentieren

"Eine Besonderheit ist für mich immer die Atmosphäre in Hockenheim", so der Mönchengladbacher weiter. "Der Stadioncharakter im Motodrom ist einzigartig. Die Strecke insgesamt ist in Ordnung, aber ich muss ehrlich sagen, dass mir der alte Kurs deutlich besser gefallen hat. Der alte Hockenheimring mit den langen Waldgeraden und der Schwierigkeit, im Infield mit wenig Anpressdruck klarzukommen, war einmalig. Aber für die Fans und die Sicherheit ist die neue Strecke bestimmt besser."

Auch Mark Webber fiebert dem Heimrennen für BMW entgegen. "Natürlich sind im Grunde alle Rennen gleich wichtig, aber für BMW würde ich mich besonders freuen, wenn wir in Deutschland ein gutes Resultat erzielen könnten", so der Australier. "Ich war beim Test in Jerez nicht dabei, weil die Brandwunde an meiner Hüfte, die ich mir beim Rennen in Frankreich zugezogen habe, Zeit zum Ausheilen braucht. Aber ich weiß, dass alle im Team hart arbeiten, um die Gründe für unser schlechtes Abschneiden bei den vergangenen beiden Europa-Rennen zu verstehen. Ich hoffe, wir machen am kommenden Rennwochenende mit dem FW27 einen erkennbaren Schritt nach vorn."

Immerhin verspreche der Kurs ein spannendes Rennen für die Zuschauer. "Der Kurs in Hockenheim bietet gute Überholmöglichkeiten und von daher gute Aussichten auf ein spannendes Rennen", so der 28-Jährige. "Die Stimmung unter den deutschen Fans ist immer gut, und als Fahrer bekommt man immer einen tollen Kick, wenn man in das Stadion einbiegt und die vollen Tribünen sieht. Das ist ein besonderes Gefühl."

Michael: "WilliamsF1 war immer ein Siegerteam"

"Nach dem Rennen in Silverstone haben wir in der Fabrik, im Windkanal und beim Test in Jerez hart gearbeitet, um den FW27 zu verstehen und zu verbessern. Nick, Antonio und Nico haben dazu ihren Beitrag geleistet", erklärte Sam Michael, der Technischer Direktor von WilliamsF1. "Wir haben viele mechanische und aerodynamische Abstimmungsvarianten durchgespielt. Die Tage in Jerez waren der letzte Test vor der Sommerpause, und wir haben Fortschritte gemacht. WilliamsF1 war immer ein Siegerteam, und wir sind zuversichtlich, dass wir schnellstmöglich wieder auf einem höheren Niveau fahren."

"Hockenheim ist eine interessante Rennstrecke. Die hauptsächlich langsamen und mittelschnellen Kurven erlauben eine weichere Abstimmung, weil die Anforderungen an ein stabiles Fahrverhalten bei Hochgeschwindigkeit nicht allzu hoch sind", so der Australier. "Es gibt viele Stellen, an denen Traktion sehr gefordert ist, deshalb werden die Reifen auf dieser Strecke stark beansprucht. Die Reifenhersteller passen die Mischungen üblicherweise an, um Blasenbildung auszuschließen. Hockenheim bietet großartige Überholmöglichkeiten, wir können gute Manöver erwarten. Bezüglich der Rennstrategie wird man sich zwischen zwei und drei Stopps entscheiden."

Theissen erwartet in Hockenheim "keine Wunder"

Nach den schwierigen Rennen in Magny-Cours und Silverstone erwartet BMW Motorsport Direktor Mario Theissen keine Wunderdinge: "Nach den beiden enttäuschenden Rennen in Frankreich und England dürfen wir beim Großen Preis von Deutschland keine Wunder erwarten. Die Entwicklungsarbeit läuft auf Hochtouren, sowohl im Windkanal in Grove als auch zuletzt auf der Strecke in Jerez. Es geht darum, die Ursachen für die schwachen Rundenzeiten zu finden und sie schnellstmöglich abzustellen. Wir unterstützen dieses Programm nach Kräften. Wir wollen in der Saison 2005 noch gemeinsam auf den Erfolgsweg zurückfinden."

"Die beiden BMW P84/5 Motoren, mit denen Mark und Nick in Hockenheim antreten, werden jene sein, die bereits in Silverstone in den Autos waren", führte Theissen weiter aus. "Obwohl die langen Waldgeraden von Hockenheim seit 2002 verschwunden sind, liegen die Anforderungen an die Motoren dort im oberen Drittel. 2004 betrug der Volllastanteil pro Runde 62 Prozent, die längste Volllastpassage am Stück misst 1047 Meter, außerdem müssen wir mit einem Hitzerennen rechnen."

Auch Abseits der Rennen gab es für BMW in dieser Woche viel zu tun: "Für die BMW Ingenieure war die Woche nach dem britischen Grand Prix eine besondere, weil wir eine erste Konfiguration des V8-Motors für die Saison 2006 erstmals im Fahrbetrieb getestet haben. Die erste Ausfahrt in Jerez hat Antonio Pizzonia in einem modifizierten FW27 übernommen. Der Test verlief insgesamt positiv, wir liegen weiterhin im Zeitplan."