Das Aussterben der Kurvennamen

Auf modernen Grand-Prix-Strecken sind die Kurven meist nur noch durchnummeriert, die klassischen Kurvennahmen sterben aber aus

(Motorsport-Total.com) - Wer kennt sie nicht, die klassischen Namen der berühmtesten Formel-1-Kurven? Eau Rouge und Blanchimont in Spa-Francorchamps, St. Devote und Casino in Monte Carlo, Copse, Becketts und Woodcote in Silverstone, Lesmo und Ascari in Monza, das Senna-S in São Paulo und viele mehr - fest verankert in der Motorsportgeschichte.

Titel-Bild zur News: Eau Rouge

Die Senke Eau Rouge ist wohl auch wegen ihres Namens ein Formel-1-Mythos

Aber die Ära dieser klingenden Bezeichnungen neigt sich langsam einem Ende zu, denn mit den traditionsreichen Strecken sterben auch deren Kurvennamen aus. Ersetzt werden sie durch sterile Kursbezeichnungen wie Valencia Street Circuit, deren Passagen nur noch durchnummeriert sind. Das ist vielen Fans und Fahrerlagerprotagonisten ein Dorn im Auge, auch wenn sich die Piloten selbst nur wenig darum kümmern.#w1#

"Ich bin kein Fan davon, den Kurven Namen zu geben, denn es ist viel schwieriger, sich diese zu merken", erklärt Robert Kubica. "Es ist viel schwieriger, den Ingenieuren zu erklären, in welcher Kurve man sich gerade befindet. Wenn du mich nach den Namen der Kurven in Silverstone fragst, dann weiß ich höchstens einen oder zwei davon." Fernando Alonso sieht das genauso wie sein Fahrerkollege.

Etwas origineller ist da schon die Idee von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen: "Wir sollten die Kurven nach dem ersten Fahrer benennen, der dort einen Unfall hat!" Dann freilich hätte man in Valencia ein Problem, denn dort gab es bisher an diesem Wochenende noch keinen Crash. Also doch lieber auf Flavio Briatore hören, der am liebsten eine Kurve nach Kate Moss benennen möchte? Das würde seiner Ehefrau Elisabetta bestimmt nicht gefallen...