D'Ambrosio: "Habe gelernt, immer bereit zu sein"

(Motorsport-Total.com) - Nach seiner Formel-1-Debütsaison bei Marussia 2011 kam Jerome D'Ambrosio vergangene Saison bei Lotus unter, musste sich allerdings als Reservefahrer hinter Kimi Räikkönen und Romain Grosjean anstellen. Nach einer Rennsperre für Grosjean schlug allerdings die große Chance für den Belgier, er durfte in Monza für das Team aus Enstone an den Start gehen. Was er daraus gelernt hat, wie sich seine Rolle verändert hat und was er für 2013 erwartet, erzählt der 27-Jährige im Interview:

© Lotus F1

Auf Jerome D'Ambrosio wartet 2013 viel Arbeit im Simulator in Enstone Zoom

Frage: "Jerome, Glückwunsch zur Verlängerung bei Lotus. Sprich über deine Rolle und wie du die kommende Saison siehst."
Jerome D'Ambrosio: "Ich freue mich, meine Partnerschaft mit Lotus fortzusetzen. Natürlich ist Konstanz in jedem Formel-1-Team ein Plus, deswegen bin ich glücklich, dass ich in einer Position bin, am Fortschritt des Teams beteiligt zu sein. Kimi und Romain sind fantastische Fahrer und ich habe es genossen, mit ihnen 2012 zu arbeiten, also freue ich mich auf die kommende Saison. Das Team hat im vergangenen Jahr einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht und ich bin stolz, dass ich meinen Part dazu beitragen konnte. Jetzt, da wir nach Höherem streben, bin ich glücklich, meine Rolle als Reservefahrer zu behalten und bei einem Team zu bleiben, das eine reelle Chance hat, 2013 gut abzuschneiden."

"Meine Rolle wird ein wenig anders sein, aber doch ähnlich. Ich werde viele Schichten im Simulator machen, das kann uns viel positives Feedback einbringen und uns vorantreiben. Natürlich gibt es viel Arbeit zu tun, das muss auch sorgfältig gemacht werden. Ein Teil davon zu sein, ist sehr aufregend für mich. Vermutlich werde ich nicht mehr so viel reisen müssen, aber ich muss in der Fabrik alles geben, um dem Team zu helfen."

Frage: "Du hast einige Zeit im Auto verbracht und für Lotus 2012 den Großen Preis von Italien bestritten, bei dem Teamchef Eric Bouiller gesagt hat, du hättest einen exzellenten Job gemacht. Was war dein Highlight des Jahres?"
D'Ambrosio: "Natürlich will jeder Rennfahrer so viel Zeit wie möglich in einem Formel-1-Auto verbringen, auch wenn die Umstände nicht immer ideal sind. Da wir nicht mehr testen, ist es sehr schwer, einfach ins Auto zu hüpfen und rennbereit zu sein. Trotzdem habe ich mich sehr wohl gefühlt und mich schnell eingeschossen. Ich war noch an Grands Prix aus meiner Zeit bei Marussia gewöhnt, trotzdem war es ein großartiges Gefühl, zurück im Auto zu sein und zu fahren. Ich denke, das war ein Beleg der Zeit, die ich mit dem Team verbracht habe, und der Beziehung, die wir zueinander haben, dass wir unter diesen schwierigen Umständen so gut waren."

Frage: "Nach was strebst du in der neuen Saison?"
D'Ambrosio: "Natürlich konstant zu bleiben und weiter mit dem Team zu arbeiten, um den bestmöglichen Job abzuliefern. Ich habe im vergangenen Jahr gelernt, dass man bereit sein muss, auf die Schnelle ins Cockpit zu steigen, also ist mein Ziel, fokussiert zu bleiben und bereit zu sein! Natürlich ist mein ultimatives Ziel, einen Stammplatz zu bekommen. Ich weiß, dass wenn ich hier mein Bestes gebe - und mich dem Team als wertvoll erweise - dann bin ich in der besten Situation, sollte sich eine Möglichkeit ergeben."

"Meine persönlichen Ziele ähneln ein bisschen denen, vom vergangenen Jahr. Es gibt die Basissachen, wie dem Team so gut wie möglich zu helfen, und überall mein Bestmögliches zu zeigen. Wie gesagt, ich werde in diesem Jahr mehr in der Fabrik sein und mich auf die Arbeit im Simulator konzentrieren. Da gibt es viel zu tun, um das Team zu unterstützen. Also werde ich viel Zeit dort verbringen, das Gelernte vom letzten Jahr und meine Rennerfahrungen 2011 benutzen, und damit einen guten Job leisten."

Frage: "Welchen Eindruck konntest du während deiner ersten Saison bei Lotus gewinnen?"
D'Ambrosio: "Mein Eindruck vom Team ist exzellent. Es ist weniger ein Team, mehr eine große Familie. Alle arbeiten zusammen an einem großen Ziel. Hier in Enstone ist eine große Leidenschaft zu spüren - und zwar bei jedem in der Fabrik, egal auf welchem Level er ist. Darum sind wir da, und das fühle ich auch hier. Es ist sehr schön, in einem Team wie diesem zu sein."