'Credit Suisse' bleibt auch mit BMW in der Formel 1
Im Rahmen eines dreijährigen Übernahmedeals bleibt die 'Credit Suisse' der Formel 1 vorerst bis Ende 2008 als Sponsor erhalten
(Motorsport-Total.com) - Im Januar 2002 verkaufte Energydrink-Millionär Dietrich Mateschitz seine Mehrheitsanteile am Sauber-Team an die Bankengruppe 'Credit Suisse'. Peter Sauber behielt weiterhin das Stimmrecht, doch 63,25 Prozent seines Rennstalls lagen damit in den Händen des Finanzunternehmens. Während der Schweizer selbst seine Anteile per 1. Januar 2006 an BMW übergeben wird, ist für die 'Credit Suisse' offenbar ein langsamer Ausstieg aus der Formel 1 geplant.

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Die Logos der 'Credit Suisse' werden auf den Autos von BMW zu sehen sein
"Die 'Credit Suisse' wird für die Dauer von drei Jahren offizieller Partner des neuen Teams", erklärte Marco Taborelli, Marketingchef der Bankengruppe. "Die Formel 1 ist eine wertvolle globale Marketingplattform, mit der die Marke 'Credit Suisse' in der ganzen Welt präsent ist. Mit BMW und Sauber verbinden sich zum einen eine langjährige Erfahrung im Automobilrennsport und zum anderen Effizienz und Leidenschaft. Damit wird eine optimale Grundlage für ein erfolgreiches Team geschaffen."#w1#
Obwohl natürlich alle beteiligten Parteien über die finanziellen Rahmenbedingungen des Deals Stillschweigen vereinbart haben, ist anzunehmen, dass die 'Credit Suisse' für den dreijährigen Sponsoringvertrag nichts oder kaum etwas bezahlen muss, dafür aber die 63,25 Prozent der Anteile stufenweise an BMW übergehen werden. BMW hat das Team sozusagen zum Schnäppchenpreis erworben. Lediglich die restlichen Anteile von Sauber, der 20 Prozent behält, musste man gegen bare Münze abkaufen.
Sauber äußerte sich dazu folgendermaßen: "Die 'Credit Suisse' ist mit uns als Sponsor seit fünf Jahren verbunden. Sie ist aber auch Mehrheitsaktionär, wobei die 'Credit Suisse' diese Aktien damals nicht von Red Bull erworben hat, um ein eigenes Formel-1-Team zu besitzen, sondern um diese Aktien für einen möglichen Investor zu deponieren. Es geht der 'Credit Suisse' so wie mir auch. Sie ist glücklich, mit BMW einen Investor gefunden zu haben, und hat diese ganze Aktion von Anfang an unterstützt", erklärte er im Rahmen der Pressekonferenz am Mittwoch in München.
Mit dem langjährigen Sauber-Partner 'Petronas', der keine Anteile am Team hält, sieht es ähnlich aus: "Die Partnerschaft ist schon im elften Jahr. Das ist etwas Außergewöhnliches, vor allem in dieser Dimension. Wir betrachten 'Petronas' als Partner und haben 'Petronas' immer in alle Schritte eingebunden. Sie befürworten diesen Schritt und diese Partnerschaft mit BMW. Was 'Credit Suisse' betrifft, so gibt es Gespräche zwischen BMW und der 'Credit Suisse'. Die Partnerschaft wird verlängert, und es wird auch mit 'Petronas' Gespräche geben", so Sauber.
Doch warum will die 'Credit Suisse' überhaupt auch ohne Sauber in der Formel 1 bleiben? "Einerseits freuen wir uns, dass das Lebenswerk von Peter Sauber einen würdigen Käufer gefunden hat", so Marketingchef Taborelli, "und andererseits freuen wir uns, mit einem noch kompetitiveren Team zusammenarbeiten zu können. Zudem wird Peter Sauber auch künftig eine beratende Rolle innehaben, und mit dem Standort Hinwil bleibt ein gutes Stück Schweiz der Formel 1 erhalten."

