• 18.09.2016 20:30

  • von Dieter Rencken & Benjamin Horbelt

Crash statt Punkte: Sainz ärgert sich über Zwangsboxenstopp

"Ich weiß nicht, warum ich so früh stoppen musste, da war nichts Gefährliches am Auto", ärgert sich Sainz über den Zwangsboxenstopp nach der Hülkenberg-Kollision

(Motorsport-Total.com) - Nach der starken Qualifikation von Carlos Sainz steht das Nachtrennen in Singapur zunächst unter einem guten Stern. Doch nach nicht einmal 300 Metern ändert sich die Stimmung bei Toro Rosso schlagartig. Sainz kollidiert mit Nico Hülkenberg, der mit seinem Force-India-Boliden nach einer Berührung in die Streckenbegrenzung einschlägt. "Ich glaube, Carlos hatte links noch ein langsameres Auto, dem er ausweichen musste. Er hat mich dann hinten links getroffen, und das hat mich letztendlich in die Mauer geschickt", analysiert Hülkenberg den Crash.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz ärgert sich in Singapur über die verpassten WM-Punkte Zoom

Tatsächlich scheint der Toro-Rosso-Pilot beim Start besser wegzukommen als der Red-Bull-Kollege Max Verstappen, sodass Sainz ausweichen muss. "Dann kam plötzlich der Force-India-Bolide und wir kollidierten. Meine rechte Fahrzeugseite wurde beschädigt", verrät Sainz, der trotz Schaden auf der rechten Fahrzeugseite sowie am Unterboden zunächst weiterfahren kann. "Dur wirst Untersteuern haben", warnt ihn sein Team über den Boxenfunk.

"Da war nichts Gefährliches an meinem Auto"

Im Gegensatz zur Toro-Rosso-Crew, die nach der erfolgreichen Qualifikation die Chance auf wertvolle WM-Punkte wittert, bleibt die Rennleitung bei der Beurteilung des Unfallschadens weniger gelassen. Zu groß sei das Risiko, dass sich möglicherweise defekte Teile vom angeschlagenen Boliden lösen und bei hohen Geschwindigkeiten andere Fahrer treffen. In der siebten Runde wird Sainz zu einem Zwangsboxenstopp aufgefordert, was durch die schwarz-orangene Flagge von den Streckenposten angezeigt wird. Der 22-Jährige nutzt den unfreiwillig vorgezogenen Boxenbesuch direkt für den Reifenwechsel.

Die schwarze Flagge mit gelbem Punkt wird im Motorsport zusammen mit der Startnummer eines Autos geschwenkt. Dieses Signal soll dem betreffenden Fahrer signalisieren, dass er ein technisches Problem hat und sofort an die Box gehen muss. "Wir hatten trotz Defekt am Auto eine gute Pace. Ich weiß nicht, warum ich so früh stoppen musste, das war nichts Gefährliches an meinem Auto", beschwert sich Sainz über den Zwangsboxenstopp.

Toro-Rosso-Technik streikt weiter

"Ich wurde gezwungen, so früh in die Box zu gehen. Wenn du früh in die Box gehst, steckst du hinterher im Verkehr fest und dein Rennen ist gelaufen. Natürlich war da ein großer Schaden, aber wir wären in die Punkte gefahren", trauert der Spanier der verpassten Chance nach.

Die verflixte siebte Runde sollte aber noch nicht das Ende der Singapur-Pechsträhne sein. "Später im Rennen hatten wir ein Problem mit dem Energierückgewinnungssystem", erklärt der Toro-Rosso-Pilot. "Damit musste ich so gut es geht zu Ende fahren. Solche Tage wie heute sind frustrierend, nichts hat funktioniert. Dabei hatten wir mit dem sechsten Startplatz gerade hier auf diesem Straßenkurs in Singapur gute Chancen gehabt", ärgert sich Sainz über den schlussendlich 14. Rang beim Großen Preis von Singapur. Toro-Rosso-Teamkollege Daniil Kwjat knackt dagegen mit seinem neunten Platz noch die Top 10.


Fotostrecke: GP Singapur, Highlights 2016