Coulthard sieht keine Probleme bei Red Bull

David Coulthard erklärt, wann ein Fahrer die Medien gezielt einsetzen soll und wann besser nicht: "Habe Dinge gesagt, die ich später bereut habe"

(Motorsport-Total.com) - Nach der Kollision in Istanbul und der "Flügelaffäre" in Silverstone drohte das teaminterne Stallduell bei Red Bull zu explodieren, doch inzwischen scheinen sich die Wogen zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber wieder geglättet zu haben - und das zurecht, denn: "In dieser Situation gibt es kein richtig oder falsch", findet Red-Bull-Botschafter David Coulthard.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, David Coulthard und Sebastian Vettel

David Coulthard sieht kein Problem zwischen den Red-Bull-Fahrern

"Das sind ja keine Regierungspolitiker, die sich nach der öffentlichen Meinung richten müssen, sondern sie tun nur alles, um Weltmeister zu werden", analysiert Coulthard für 'Autosport'. "Es hat einen medialen Aufschrei gegeben, aber Fakt ist, dass es das gute Recht des Teams ist, solche Entscheidungen zu treffen. Die Fahrer sind engagierte Hände, aber weil ihre Verträge meistens auf ein oder zwei Jahre begrenzt sind, sind sie oftmals offener, wenn es um die Medien und die Öffentlichkeit geht."#w1#

Beispielhaft dafür waren Webbers Kommentare nach dem Rennen in Silverstone, als er Teamchef Christian Horner über den Boxenfunk wissen ließ: "Nicht schlecht für eine Nummer zwei!" Natürlich wurde dies von den Medien aufgegriffen und ausgeschlachtet, aber das muss dem Australier schon vorher klar gewesen sein. Möglicherweise sagte er dies sogar ganz gezielt, um die Medien auf seine Situation aufmerksam zu machen und Rückendeckung zu sammeln.

¿pbvin|512|2919||0|1pb¿Coulthard weiß aber, dass der Schuss auch nach hinten losgehen kann: "Ich habe während meiner McLaren-Zeit Dinge gesagt, die ich später bereut habe - nicht weil sie damals nicht richtig gewesen wären, aber wenn etwas öffentlich wird, kann das zu Spannungen im Team führen. Später fragst du dich: 'War es das wirklich wert?' Aber wenn du das Gefühl hast, dass deine Position auf dem Spiel steht und dass die Öffentlichkeit das wissen sollte, dann ist es natürlich richtig."

Webber hat dieses Werkzeug sehr intelligent eingesetzt, denn mit seinen Aussagen zog er die Fachpresse auf seine Seite, sodass Horner und Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko prompt mit dem Rücken zur Wand standen. Aber: "Ich glaube, es war nur ein Sturm im Wasserglas", relativiert Coulthard den angeblichen Stallkrieg bei Red Bull. "Das Team hat seine Position gerechtfertigt, Mark hat seine Worte gerechtfertigt. Probleme treten nur auf, wenn du später nicht zu dem stehen kannst, was du gesagt hat."