Coulthard: "Nichts ist für immer"
Der McLaren-Mercedes-Pilot möchte seine Karriere nicht beenden, doch sein Kampf um ein Cockpit könnte aussichtslos werden
(Motorsport-Total.com) - David Coulthards Formel-1-Karriere steht vor dem Aus. Seit mehr als einem Jahr weiß der Schotte, dass sein Cockpit bei McLaren-Mercedes von Juan-Pablo Montoya übernommen werden wird. Seither versucht er, eine neue Wirkungsstätte zu finden - bisher jedoch ohne Erfolg. Jaguar wäre eine Alternative gewesen, doch Ford zog den Stecker aus dem eigenen Formel-1-Programm.

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David Coulthard könnte gezwungen sein, seine Formel-1-Karriere zu beenden
Doch an einen Rücktrittsgedanken möchte sich Coulthard nicht gewöhnen, auch wenn ihm Landsmann Allan McNish genau dies nahe legte. "Ich habe noch nicht vor, mich zur Ruhe zu setzen", erklärte er in einem Interview mit der 'Welt'. Bei McLaren-Mercedes könnte er aber nur bleiben, falls das Team 2005 ein drittes Auto einsetzen muss. Doch auch in diesem Fall dürfte Testfahrer Alexander Wurz wohl ein Vorrecht auf diesen Boliden haben.#w1#
"Ich persönlich möchte schon gern weiter Rennen fahren. Ich bin schließlich erst 33 Jahre alt", fuhr der Schotte fort. Doch dafür muss er einen neuen Arbeitgeber finden. "Sollte mir das nicht gelingen, möchte ich natürlich mit McLaren-Mercedes in anderen Bereichen weitermachen." Seine Dienste als Testfahrer dürften im Team sicher begehrt sein.
Einen Rettungsanker hat sein momentaner Teamchef Ron Dennis noch nicht für ihn ausgeworfen. Falls er kein anderes Team findet, so "soll ich zu ihm kommen und nochmals mit ihm reden". Ganz langsam holt Coulthard auch die Realität ein. Er wird sich bewusst, dass im schlimmsten Fall nur noch zwei Rennen vor ihm liegen.
"Ich gehöre zu den ältesten Fahrern der Formel 1. Ich bin seit so vielen Jahren dabei", erklärte er, doch er ist sich auch bewusst: "Nichts ist für immer!" Noch kämpft er aber um einen Formel-1-Verbleib. "Ich persönlich bin sicher noch nicht so weit, sagen zu können: 'Danke, ich höre auf!' Aber wenn es so sein soll, muss ich es akzeptieren. Sonst macht man sich verrückt."
Noch immer wird Coulthard allerdings mit BAR-Honda in Verbindung gebracht, nicht erst seit dem Versprecher von BAR-Teamchef David Richards, der vor einem Monat auf Nachfrage der 'Gazzetta dello Sport', was er über die kommende Saison denke, antwortete, dass er sehr glücklich mit seiner Fahrerpaarung bestehend aus David Coulthard und Takuma Sato sei.
Sollte das 'Contract Recognition Board' (CRB) entscheiden, dass Jenson Button an BMW-Williams gebunden ist, wird ohnehin ein BAR-Honda-Cockpit frei. Entscheidet das 'CRB' aber, dass Buttons Vertrag mit BAR-Honda Vorrang hat, so kann man den Engländer sicher nicht zwingen, im nächsten Jahr auch zu fahren. Man könnte ihm aber ein Jahr "bezahlten Urlaub" geben. So oder so: BAR-Honda ist ein Strohhalm, an den sich Coulthard bis zuletzt klammern wird.

