Coulthard: "Ich war nicht mehr glücklich"
Bei Red Bull Racing wurde der Schotte wieder zu jenem gelösten Fahrer, der er bei McLaren-Mercedes am Ende nicht mehr war
(Motorsport-Total.com) - David Coulthard präsentierte sich an den bisherigen Tagen des Monaco-Wochenendes wieder in der Form der ersten Saisonrennen: besonnen, ruhig und schnell. Der zweimalige Sieger im kleinen Fürstentum weiß, auf was es auf dem engen Kurs ankommt. Der Red-Bull-Pilot, der auch in Monaco lebt, hatte schon einige Schreckmomente in Monaco, doch letztlich drehe sich alles um die Konzentration.

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Coulthard: Die Frustration seiner Zeit bei McLaren-Mercedes ist verflogen
"Ich erinnere mich, dass ich im Jahr 2000 fast wie ein Zombie gefahren bin, habe nur versucht, durch die Streckenbegrenzungen zu kommen. Das erinnert mich wieder an den Rhythmus, den man hier finden muss, man muss Runde für Runde fahren, ohne die Begrenzungen zu berühren." Was dem Schotten nicht immer gelang.#w1#
"Man begeht manchmal Fehler, wenn man an dieser Phase ist. Auch ich habe in der Vergangenheit schon Fehler gemacht und einiges beschädigt", fuhr er gegenüber dem 'Daily Telegraph' fort. 2000 und 2002 fädelte er sich am schnellsten durch das Leitplankenlabyrinth an der Côte d'Azur, doch seine Siege mit McLaren-Mercedes sind mit Red Bull Racing kaum zu wiederholen.
"Ich hoffe, dass wir ähnlich überraschen können wie in Australien, aber im Endeffekt ist dies hier auch nur eine weitere Strecke, und man kann nur so gut sein, wie es das Auto zulässt", so Coulthard. Zweifelsohne spielt aber auch psychische Verfassung eine Rolle, und die hat sich beim Schotten seit seinem Wechsel geändert. Das Ablegen des PR-Korsetts von McLaren-Mercedes tat dem 34-Jährigen sichtlich gut.
"Ich möchte hier sein, ich habe Spaß daran und davon möchte ich nicht abgelenkt werden", so Coulthard. "Wenn ich den Anforderungen genüge, dann werde ich auch weiter hier sein. Ich habe nicht viel Zeit damit verbracht, zurückzuschauen, ich mache hier einfach meine Arbeit. Bei McLaren war es eine schwierige Zeit. Der Druck lastete auf uns allen."
"Es schien, als ob wir ein wenig die Richtung verloren hätten. Wenn man bedenkt, welches Budget und welche Ressourcen und Angestellten bei McLaren sind, dann waren die Ergebnisse in den vergangenen Jahren enttäuschend. Kimi Räikkönen hat drei Rennen gewonnen und man hat sicher mehr erwartet. Ich war nicht mehr glücklich, was an der Frustration und all den Schwierigkeiten lag", fuhr er fort.
"Wenn man aber aufhört, klar zu denken, dann beeinflusst das deine Leistung", so der Schotte. "Ich war in den vergangenen Jahren überhaupt nicht glücklich, aber ich kann auch nicht erwarten, dass es immer alles rosig ist." Die neue Heimat Red Bull Racing hat dem Schotten jene Leichtigkeit wieder zurückgegeben.

