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Coulthard: "Ich lerne immer noch dazu"
Red-Bull-Pilot David Coulthard kann auch nach 18 Jahren im Formel-1-Zirkus immer noch dazulernen
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Unfall mit Timo Glock (Toyota) am letzten Testtag in Silverstone letzte Woche war Red-Bull-Pilot David Coulthard so sauer, dass er dem Deutschen gerne ein paar deftige Worte gesagt hätte - dem Schotten war durch den Zwischenfall wertvolle Testzeit verloren gegangen. Aber was kann so ein Routinier, der 238 Grand-Prix auf dem Buckel hat und den Kurs in Silverstone wie seine Westentasche kennen dürfte, überhaupt noch lernen?

© xpb.cc
David Coulthard lernt auch nach 238 Grand-Prix noch dazu
"Viel", erklärte der 37-Jährige der 'Sunday Times'. "Heute kommt der Wind auf der Geraden von hinten, das heißt, wir kommen mit ca. 10 Stundenkilometer mehr Geschwindigkeit an der ersten Kurve an. Das klingt nicht viel, aber am Dienstag kam der Wind von hinten, und wir konnten die Kurve mit Vollgas durchfahren. Gestern und heute mussten wir lupfen."#w1#
Und er fuhr fort: "Für Außenstehende ist es schwer zu verstehen, wie empfindlich die Autos auf wechselnde Bedingungen reagieren. Wind, Temperatur, der Zustand der Strecke - das alles beeinflusst das Verhalten des Autos. Auf einer 'grünen' Strecke verhält es sich ganz anders, als wenn bereits Gummi auf dem Asphalt liegt. Du musst dich ständig an diese wechselnden Gegebenheiten anpassen."
Sind die jungen Fahrer überfordert?
Außerdem, fuhr der Schotte fort, müsse man ständig wissen, was um sich herum auf der Strecke vorgehe. Eine Eigenschaft, die seiner Meinung nach vielen jungen Fahrern, die heute in die Formel 1 kommen, abgehe. "Ich habe mich immer auch darauf konzentriert, was um mich herum passiert", erklärte er.
Und er fügte hinzu: "Ich denke, viele dieser jungen Burschen bekommen überhaupt nicht mit, was neben oder hinten ihnen passiert. Dabei ist das genauso wichtig wie das, was vor ihnen passiert. Entweder hat man diese Fähigkeit oder nicht. Man kann aus seinen Fehlern lernen, allerdings kann das bei einigen sehr teuer werden."
Bestätigt sieht sich Coulthard durch den bereits angesprochenen Zwischenfall mit Timo Glock, der den Schotten in der Stowe Corner schlicht und einfach übersehen hat, als er innen am Toyota vorbei wollte. "Ich bin danach zu ihm in die Box und wollte mich beschweren, aber er hat sich gleich entschuldigt und mir so den Wind aus den Segeln genommen. Aber ich habe ihm dann noch gesagt, dass Deutschland nur mit viel Glück gegen die Türkei gewonnen hat", grinste der Schotte.

