• 10.07.2005 11:11

  • von Marco Helgert

Coulthard: Ich bin glücklich

Der Schotte wird auch 2006 Red-Bull-Pilot bleiben und kann sich keine bessere Aufgabe und Situation in der Formel 1 vorstellen

(Motorsport-Total.com) - David Coulthard gewann 13 Formel-1-Rennen, stand 47 Mal auf dem Podium - doch all diese Erfolge fuhr der Schotte bei den Top-Teams WilliamsF1 und McLaren ein. Nun aber fährt er führ Red Bull Racing, sein Vertrag für 2006 ist bereits fixiert. Aussichten auf Siege bestehen nicht, Podestplätze sind nicht leicht zu erreichen - dennoch könnte der 34-Jährige nicht glücklicher sein.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

In David Coulthard brennt noch immer das Rennfieber und die Leidenschaft

"Der Geist kontrolliert deinen Körper, nicht umgekehrt", erklärte er gegenüber 'ESPN'. "Wir alle wissen, dass es zuweilen motivierend sein kann, wenn man unter dem Druck seines Chefs agiert, um sich auf die richtigen Dinge zu konzentrieren. Aber am besten ist man doch immer noch, wenn man sich sicher und unterstützt fühlt. Genau das schätze ich an diesem Jahr so."#w1#

Zeit der Unsicherheiten ist vorüber

Der Schotte wirkt in diesem Jahr befreit. Das Image, das er bei McLaren-Mercedes verkörpern musste, ist nun einem "Freidenker" gewichen, der er vielleicht schon immer war - die Öffentlichkeit bekam davon aber nur wenig mit. Das Marketing seines Teams gibt ihm nicht mehr vor, was er wann und wie zu sagen hat. Die Entscheidung, auch 2006 Red Bull Racing, war daher äußerst einfach für ihn.

"Die Entscheidung zu bleiben war ganz einfach", erklärte er. "Die schwierige Entscheidung war, im vergangenen Dezember zum Team zu stoßen, als es so viele Unsicherheiten gab." Doch es sollte sich zeigen, dass Jaguar eine gute Grundlage für das Red-Bull-Team hinterließ. Die bisherigen Saisonergebnisse sollen dabei nur der Auftakt für das kommende Jahr sein.

Dann wird Red Bull Racing mit Ferrari-Motoren antreten, zudem ist die Truppe erstmalig für ein Auto allein zuständig. "Wir hoffen, dass der Ferrari einer der konkurrenzfähigsten V8-Motoren sein wird. Ich habe noch immer den Wunsch, auf die Strecke zu gehen und Rad an Rad zu kämpfen. Und ich glaube daran, dass ich auch die Fähigkeit dau noch besitze."

Red Bull Racing ist kein "Marketing-Team"

Coulthard möchte dem Team nicht nur mit seinem Fahrkönnen zur Seite stehen. In Zeiten einer Testbeschränkung sind auch seine Ratschläge wichtig. Zudem könnte der RB2 für 2006 nun auf seine Anforderungen zugeschnitten werden. "Um das Paket zu maximieren, nimmt man den größten eigenen Fahrer und baut das Innenleben wie den Benzintank um ihn herum. Das ist bei diesem Auto bisher nie passiert", erklärte er.

Eine Erfolgsgarantie aber wird es nicht geben. "Wenn man ein Team wie McLaren und Mercedes-Motoren hat, dann erwartet man logischerweise, dass man um Pole Positions und Siege kämpft", erklärte er. "Dann aber qualifiziert man sich für die fünfte Reihe und hat im Rennen Probleme, überhaupt in die Punkte zu kommen, man wird überrundet. Das war in der vergangenen Saison der Fall. Nur weil man auf dem Papier alle Zutaten beisammen hat, führt das nicht gleich zum Erfolg."

Doch die Entschlossenheit bei Red Bull Racing lasse Großes vermuten. "Es ist offensichtlich, dass es nicht nur Marketing ist. In das Team wird sehr viel investiert: die Ferrari-Motoren, und die Größe der Windkanalabteilung ist mit BAR und WilliamsF1 vergleichbar. Das Team möchte den Erfolg, und ich möchte ein Teil davon sein", so der Schotte. Er spürt, dass auch sein Team ihn möchte, dass er willkommen ist.