• 12.01.2008 17:31

  • von Harry Miltner

Coulthard glaubt nicht an ein "Schumi"-Comeback

David Coulthard sieht keinen Grund, wieso Michael Schumacher wieder in die Formel 1 einsteigen sollte, auch wenn er ihm die Fähigkeit dazu nicht abspricht

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Racing-Pilot David Coulthard glaubt nicht an ein Comeback von Michael Schumacher in der Königsklasse. Der Schotte sieht keinen triftigen Grund, warum der siebenfache Champion in die Formel 1 zurückkehren sollte.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und David Coulthard

Michael Schumacher und David Coulthard duellierten einander oft in ihrer Karriere

"Es gibt immer Gerüchte und Spekulationen, das macht oft die Würze des Lebens aus. Wir versuchen immer zu erahnen, was geschehen wird. Kann Michael zurückkommen? Er ist fit und schnell, das wäre also keine Überraschung. Kommt er zurück? Ich sehe keinen Grund dafür, wenn man die Entscheidung getroffen hat, aufzuhören", so "DC" im Gespräch mit 'autosport.com'.#w1#

Am Geld kann's nicht liegen

"Wenn er mit der deutschen Nationalmannschaft spielen will, kann er das wohl auch." David Coulthard

Laut Coulthard gibt es für Schumacher "keinen finanziellen Grund, denn er hat in seiner Karriere so viel erreicht, dass er in der luxuriösen Lage ist, sich praktisch aussuchen zu können, was er tun will und was nicht. Wenn er ein wenig in einem Formel-1-Wagen spielen will, ruft er Ferrari an und los geht's. Wenn er mit der deutschen Nationalmannschaft spielen will, kann er das wohl auch. Die Aufmerksamkeit braucht er wahrlich nicht."

Der ehemalige McLaren-Mercedes-Fahrer duellierte sich über mehrere Saisonen mit Schumacher an der Spitze des Feldes. 2001 wurde Coulthard hinter dem Deutschen Vizeweltmeister. "Michael war ein lange ein einflussreicher Teil in meiner Karriere, und ihn zu schlagen, war offensichtlich sehr schwierig. In meinem besten Meisterschaftsjahr wurde ich Zweiter und zwar hinter ihm. Wäre er nie geboren worden, hätten viele Dinge anders laufen können. Aber so ist das Leben - es geht weiter. Bei Michael wusste man, dass er einer der Besten, wenn nicht sogar der Beste war. Und wenn man ihn schlagen konnte, war das schon etwas Besonderes", so der 36-Jährige.

Legendärer Beinahe-Faustkampf

"Man verliert sein angeborenes Fahrtalent nicht." David Coulthard

Coulthards Verhältnis zu Schumacher war oft auch von Animositäten geprägt. Legendär dabei ist das Handgemenge von Spa-Francorchamps 1998, als er im heftigen Regen plötzlich stark abbremste und so den hinter ihm fahrenden Schumacher aus dem Rennen beförderte. Der Deutsche krachte voll in den McLaren-Mercedes vor ihm, verlor ein Vorderrad und musste aufgeben. So konnte er keinerlei Punkte auf den bereits ausgeschiedenen Teamkollegen Coulthards, Mika Häkkinen, aufholen. Wutentbrannt stürmte er in Coulthards Box, beschuldigte ihn des Mordversuchs und musste von Mechanikern zurückgehalten werden.

Die Wogen sind aber inzwischen geglättet und Coulthard erkennt die Klasse des ehemaligen Ferrari-Stars an. Umso überraschter zeigte er sich von "der Reaktion der Leute auf Michaels gute Testzeiten in Barcelona. Er fuhr immerhin im Weltmeisterwagen und er ist ein mehrfacher Weltmeister. Es ist nicht so, wie wenn John Barnes in 'Strictly Come Dancing' mit einem dicken Bauch versucht, in einen Wagen einzusteigen. Er fuhr vor rund einem halben Jahr zuletzt einen Grand-Prix-Wagen. Man verliert sein angeborenes Fahrtalent nicht. Manche Piloten verlieren den Wunsch und das Verlangen, es zu tun, und wollen dann einfach nicht mehr in den Wagen steigen."