• 24.09.2007 18:04

  • von Fabian Hust

Coulthard glaubt nach wie vor an McLaren-Mercedes

Ex-McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard kann die harte Strafe und vor allem die Straffreiheit der Fahrer in der "Spionage-Affäre" nicht nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Auch nach der Enthüllung einiger pikanter Details durch den Automobilweltverband FIA glaubt David Coulthard in der "Spionage-Affäre" nach wie vor an die Unschuld seines ehemaligen Arbeitgebers McLaren-Mercedes: "Ich glaube nach wie vor an das Team", erklärt der Schotte in seiner 'ITV'-Kolumne. "Und dies tue ich nicht, weil ich Brite bin und ich neun Jahre für sie fuhr, sondern weil ich den Ethos des Unternehmens kenne."

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard kann die Bestrafungen im Sport manchmal nicht nachvollziehen

Der britisch-deutsche Rennstall habe schon immer sauber gearbeitet, indem man die Regeln zwar bis an das Maximum ausgereizt hat, "aber sie keinen Millimeter überschritten hat". Der 36-Jährige ist froh, dass das Thema nun wohl abgehakt ist, und man sich nun wieder auf den Sport konzentrieren kann.#w1#

Der heutige Red Bull Racing-Pilot ist jedoch entsetzt, dass einzelne Personen innerhalb einer großen Organisation einen derart großen Schaden anrichten können: "Der McLaren-Ethos wurde durch ihre Handlungen gebrochen, aber es ist das Unternehmen, dass dafür die Verantwortung übernehmen musste."

Die zwei Abschriften der Anhörungen des Teams vor dem Weltmotorsportrat hat "DC" gelesen, wie er verrät: "Ich habe damit ein paar Stunden verbracht, ich fand sie faszinierend. Aber ich verstehe immer noch nicht, wie man zwischen der Bestrafung des Teams und der Fahrer unterscheiden kann."

Coulthard zieht dabei Parallelen zum Radsport: "Wenn der Trainer dem Fahrer Drogen verabreicht und der Fahrer weiß nichts davon, dann spielt es keine Rolle, er wird dennoch rausgeschmissen. Ich war erledigt, als ich einmal in Brasilien einen illegalen Frontflügel hatte. Das Ding brach während des Rennens und auch wenn ich legal in den Grand Prix ging, kamen wir illegal ins Ziel. Das war nicht mein Fehler, aber war es halt."

Angesichts solcher Entscheidungen könne er nicht an die Integrität und die Fairness des Rennsports glauben: "Es gab von Zeit zu Zeit immer Beispiele, wo dies nicht so gelaufen ist, wie man sich es erhofft hatte."