Coulthard: "Für McLaren nur ein Tropfen in den Ozean"
Auch Red Bull Racing-Pilot David Coulthard wartet in der "Spionage-Affäre" gespannt auf das Urteil des Weltmotorsportrats der FIA in Paris
(Motorsport-Total.com) - Alle Blicke in der Formel 1 richten sich im Moment auf Paris, wo in jeder Minute das Urteil gegen McLaren-Mercedes in der "Spionage-Affäre" im Zusammenhang mit neuen Beweisen erwartet wird. David Coulthard kann sich eine Bestrafung der Fahrer nicht vorstellen: "Denn dann wäre aus der Weltmeisterschaft die Luft raus und es wäre nur die Frage, welcher Ferrari-Fahrer sie gewinnen würde", meint der Schotte in seiner 'ITV'-Kolumne.

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Sollten dem Team die Konstrukteurspunkte aberkannt werden, so wäre dies für McLaren-Mercedes zumindest finanziell kein Weltuntergang, wie der Ex-"Silberpfeil"-Pilot meint: "Das ist schlussendlich nur ein Tropfen in den Ozean für ein Team wie McLaren, das wohl für die kommenden fünf oder zehn Jahre schon eine Milliarde an Sponsoren-Geldern sicher hat. Das wäre eine finanzielle Unbequemlichkeit."#w1#
Dass Teamchef Ron Dennis schummelt, kann sich "DC" beim besten Willen nicht vorstellen: "Und ich glaube auch, dass Norbert Haug und Mercedes-Benz ein sehr hohes Maß an sportlicher Integrität haben. Ich habe neun Jahre mit ihnen verbracht - sie sind für eine Menge Aktionäre verantwortlich und auf Grund der Art und Weise, wie deutsche Unternehmen arbeiten, kann ich nicht eine Sekunde glauben, dass sie in Informationen von Konkurrenzteams wildern oder sie verwenden, wenn ihnen diese in die Hände fallen."
Dass die Fahrer nicht durch eine Bestrafung getroffen werden sollten - so wie dies viele Experten meinen - sieht Coulthard nicht so: "Wenn ein Tour de France-Fahrer von seinem Trainer ein Gebräu verabreicht wird, über das sein Trainer ihm sagt, dass es absolut legal sein, und es sich dann als leistungssteigernde Droge herausstellt, dann kann man nicht sagen, dass der Radfahrer nicht bestraft wird, denn er hat ja das leistungssteigernde Mittel in seinem Körper."
Sollten die Fahrer bestraft werden - so sei nicht zu befürchten, dass diese in eine Depression verfalle, wie Coulthard meint, schließlich wisse ein Rennfahrer auch, dass ein Motorschaden nicht seine Schuld ist: "Es gibt schlimmere Dinge, die im Leben passieren können", so Coulthard, der die Meinung vertritt, dass der Skandal erst durch die Rundum-Medienberichterstattung so groß geworden ist: "Aber das heißt nicht, dass es in fünf Jahren nicht etwas Größeres gibt..."

