• 28.05.2006 20:30

Coulthard: "Es ist einfach großartig"

Der Red Bull Racing-Pilot über sein starkes Rennen in Monte Carlo, die Gerüchte um Schumacher und die 'GPDA' sowie seinen nackten Teamchef

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Dies war eine großartige Fahrt von dir auf einer Ein-Stopp-Strategie, du hattest in der zweiten Phase des Rennens eine Menge Benzin an Bord..."
David Coulthard: "Ja, absolut. Dies gestaltete es ziemlich schwierig, am Ende des Rennens Druck zu machen, da die Reifen abgenutzt waren. Aber ich bin natürlich für mich selbst erleichtert, hier wieder zu sein."

Titel-Bild zur News: Karen Minier und David Coulthard

Karen Minier kann auf ihren David Coulthard heute sehr stolz sein

"Es ist schon so lange her. Ich bin auch für das Team erleichtert und möchte in Respekt vor Herrn Michelin erwähnen, dass wir keinen Champagner versprüht haben. Der heutige Tag war ein sehr wichtiger für Red Bull Racing. Es war eine Belohnung für die ganze harte Arbeit der Involvierten und hoffentlich verleiht uns dies einen Schub für die kommenden Rennen."#w1#

Frage: "Und es muss ein hartes Stück Arbeit gewesen sein, immerhin hast du die gesamte Distanz des Rennens über Autos verfolgt..."
Coulthard: "Ja, absolut. Wie du schon erwähnt hast, hatte ich im letzten Abschnitt viel Sprit an Bord, es war ein sehr langer Abschnitt und ich musste natürlich die Art und Weise kontrollieren, wie ich das Auto rannehme. Ich hatte natürlich etwas Glück, dass ein paar andere Autos ausfielen, aber dies ist die Herausforderung von Monaco und meiner Meinung nach ist dies eine großartige Belohnung für alle im Team, wenn man bedenkt, welch schwierigen Winter und welch schwierigen Start wir in die Saison hatten. Es gibt kein größeres Rennen als Monaco, das ist also großartig."

Frage: "Hattest du im Verlauf des Rennens erwartet, dass du auf das Podium kommen würdest?"
Coulthard: "Nein, natürlich ist ein Podium für uns ein Traumergebnis, angesichts der Tatsache, wo wir dieses Mal standen. Monaco ist eine Art von Strecke, wo du Ergebnisse wie diese erzielen kannst. Aus diesem Grund bin ich sehr glücklich, dass ich hier nun stehe."

Frage: "Du schienst abgesehen von den letzten 15 Runden immer im Verkehr zu stecken, oder?"
Coulthard: "Rubens war ganz offensichtlich auf einem langen Abschnitt und er hielt alle auf. Einmal mehr, das ist Monaco, da kannst du nichts dagegen tun. Du fährst aus diesem Grund in einer Formation Runde für Runde, wartest darauf, dass die Leute an die Box gehen und hoffst, dass du davor oder nach deinem Stopp ein paar freie Runden bekommst."

"Und dann gibt es natürlich noch ein paar andere Autos, die Probleme hatten, und wir waren in der Lage, am richtigen Ort zu sein. Schlussendlich ging alles auf. Wie ich schon gesagt habe, das ist Monaco. Ich bin sehr glücklich, wieder auf dem Podium zu stehen, vor allen Dingen hier. Es war ein harter Start in die Saison für alle bei Red Bull, dies ist meiner Meinung nach also ein schöner Ort, um eine kleine Feier zu haben."

Frage: "Was hättest du hinter Christian gemacht?"
Coulthard: "Ich hätte ihn natürlich überholt! Ich war schneller, wenn man zusammenarbeitet, dann ist es für Teamkollegen nicht gut, aneinander zu geraten, ich nahm also an, dass er mir etwas Raum geben würde. Aber ich bekam diese Chance nie, denn er fiel vorher aus."

Frage: "Was denkst du über das Urteil der Rennleitung in Bezug auf Schumacher - war es korrekt oder zu hart? Was ist deine Meinung?"
Ich denke nicht darüber nach. Ich denke nicht darüber nach. Du hast mich gefragt, was ich darüber denke - ich denke nicht. Das ist die einzige Antwort, ich habe."

Frage: "Christian Horner hat vor dem Start des Rennens gesagt, dass er nackt in den Hafen springt, wenn sich Red Bull heute einen Platz auf dem Podium sichert. Wirst du sicherstellen, dass er dies tun wird?"
Coulthard: "Nun, er hat es mir gesagt, als ich auf meiner Auslaufrunde war, dass es tatsächlich darum ging, nackt in den Pool der Energy Station zu springen. Ich habe ihm aus diesem Grund den Rat gegeben, seinen Lümmel gut zu polieren, denn wenn du nackt fotografiert wirst, dann willst du so vorteilhaft wie möglich aussehen."

Frage: "Gestern gab es ein paar Gerüchte, dass ein paar Fahrer die Initiative ergriffen haben, Michael Schumacher aus der Fahrervereinigung auszuschließen. Da du ein Direktor von ihr bist, kannst du uns sagen, was diesbezüglich die aktuelle Situation ist?"
Coulthard: "Nun, ich habe natürlich von all diesen Gerüchten gehört, aber um dies absolut klarzustellen, es gab unter den Direktoren keine Diskussion. Es mag vielleicht ein paar individuelle Diskussionen unter den anderen Mitgliedern der Fahrervereinigung gegeben haben, aber niemand hat das Büro oder unseren Sekretär kontaktiert, der hier das ganze Wochenende über vor Ort war. Dies sind also eher Gerüchte als Tatsachen."

"Und um euch alle daran zu erinnern, die Hauptrolle der Fahrervereinigung hat mit der Sicherheit der Fahrer und der Strecken zu tun. Es geht nicht darum, in politische Themen wie Entscheidungen der Rennleitung involviert zu sein, beides wird komplett voneinander getrennt. Unabhängig von einer individuellen Sicht eines Fahrers in Bezug auf Michaels Aktion gestern bleibt er einer der aktivsten Mitglieder in Bezug auf die Streckensicherheit und einer der Hauptgründer der Fahrervereinigung über die Jahre hinweg. Man muss diese beiden Dinge voneinander trennen."

Frage: "Verbessert dieses Ergebnis deine Chancen, auch kommendes Jahr bei Red Bull zu bleiben?
Coulthard: "Ich denke, dass Ergebnisse einem natürlich nicht schaden, aber die Realität ist, dass die Gespräche im Hinblick auf das kommende Jahr laufen und auch stattgefunden haben. Es ist ziemlich klar, was meine Absicht ist, und in absehbarer Zeit wird es eine Bekanntgabe geben."

Frage: "War dein erster Boxenstopp geplant, oder bist du dem Verkehr ausgewichen? Hat das Safety Car zu deinem Vorteil agiert?"
Coulthard: "Der erste Boxenstopp war geplant, aber wir wechselten von einer Zwei-Boxenstopp-Strategie auf Ein-Boxenstopp-Strategie, denn da wir nicht in der Lage waren, beim Start an Rubens vorbei zu kommen, war es der Plan, zu versuchen, sowohl an den Honda als auch an den Toyota vorbei zu kommen. Und ich war dann ja auch in der Lage, an den Toyota vorbei zu kommen, nicht jedoch an Rubens."

"Es war also ziemlich offensichtlich, dass es nicht funktionieren würde, und aus diesem Grund haben wir auch einen solch langen zweiten Rennabschnitt eingelegt. In Bezug auf das Safety Car bin ich mir nicht sicher, ob es geholfen hat oder nicht, denn ich hatte keine Chance zu sehen, wo ich zu diesem Zeitpunkt auf der Strecke lag."

Frage: "Welches Gefühl ist es, für Red Bull hier in Monaco das erste Podium herauszufahren, wo du lebst und weil es ja auch eine deiner Lieblingsstrecken ist?"
Coulthard: "Ich denke, dass es großartig ist. Zu jeder Zeit gibt es nur ein oder zwei Teams, die um Siege gefahren, aber Monaco ist eine Strecke, wo du weißt, dass etwas passieren kann. Und als Team, ich möchte nichts sagen als kleineres Team, denn wir sind gut finanziert, aber als Team, das sich im Moment im Aufbau befindet, ist es großartig, diese Ergebnisse einzufahren. Für meine persönliche Befriedigung natürlich auch, denn ich fahre Rennen und möchte so gut wie möglich sein und es ist immer schön, ein weiteres Podium einzufahren."