• 28.05.2006 19:47

  • von Nimmervoll/Stracke

Ein lachender und ein weinender Superman...

Während Christian Klien nach seinem Ausfall in Monaco sichtlich geknickt war, freute sich David Coulthard über das erste Red-Bull-Podium überhaupt

(Motorsport-Total.com) - Bei Red Bull Racing ging heute nach dem Rennen in Monaco die Post ab, als Teamchef Christian Horner - nur mit einem roten Superman-Umhang bekleidet - in den Swimmingpool des prachtvollen Motorhomes im Hafen sprang. Allerdings gab es im Trubel um das erste Podium der Österreicher auch einen personifizierten Wehrmutstropfen: Christian Klien.

Titel-Bild zur News: Christian Klien vor David Coulthard

Christian Klien lag bis zu seinem Ausfall vor Teamkollege David Coulthard

Der 23-Jährige lag zum Zeitpunkt seines Ausfalls knapp vor David Coulthard und hätte daher wahrscheinlich selbst seinen ersten Formel-1-Pokal aus der Fürstenloge abholen können: "Das Getriebe ging kaputt", erklärte er gegenüber 'F1Total.com'. "Das war wirklich schade, denn ich lag auf Platz fünf. Es war so nah am Podium! Wirklich schade, dass das Auto nicht gehalten hat, aber im Moment ist es einfach nicht standfest. Speziell hier hätten wir die Möglichkeiten gesehen, die wir haben."#w1#

Klien hätte seine Kritiker gerne mundtot gemacht

Immerhin gab er mit einer starken Leistung aber die passende Antwort auf die Kritiken der vergangenen Wochen: "Jeder, der das Rennen mit offenen Augen gesehen hat, wird festgestellt haben, dass ich wirklich gut drauf war. Die Strategie hätte gepasst, das Auto hat schon das ganze Wochenende gut funktioniert und es wäre heute auf das Podium gegangen. Im Endeffekt hat uns aber ein Defekt gestoppt", sagte er. Dennoch will er den Kopf nicht hängen lassen: "Neue Chance, neues Glück!"

Coulthard wirkte natürlich wesentlich glücklicher: "Es war ein wichtiges Resultat für das Team, denn der Saisonstart war schwierig. Ich freue mich für mich persönlich, wieder auf dem Podium zu stehen. Wir wollten eigentlich zwei Stopps machen, stellten dann aber auf einen um, wodurch es sehr schwierig war, am Ende noch zu pushen, denn die Reifen waren überstrapaziert", sagte er. "Jetzt werde ich mit ein paar Freunden abhängen, denn dafür hatte ich an diesem Wochenende keine Zeit, und feiern!"

Coulthard froh über erstes Red-Bull-Podium

"Ich war schon vergangenes Jahr ein paar Mal dran, aber jetzt hat es endlich geklappt." David Coulthard

Dass es schlussendlich er war, der das erste Podium für Red Bull Racing an Land ziehen durfte, kam für den 35-Jährigen offenbar nicht überraschend: "Das ist doch nur angemessen, oder? Ich war schon vergangenes Jahr ein paar Mal dran, aber jetzt hat es endlich geklappt", gab er zu Protokoll. Auch in der Fahrer-WM machte Coulthard heute einen kleinen Sprung nach vorne: Mit insgesamt sieben Punkten liegt er nun an elfter Stelle.

Dennoch darf man nicht darüber hinwegsehen, dass das österreichisch-britische Team noch lange nicht so konkurrenzfähig ist, wie es eigentlich sein sollte; erst ab Silverstone kommt in Form eines neuen Aerodynamikpakets der erste von Stardesigner Adrian Newey konstruierte Leistungsschub. Die neuen Teile werden kommende Woche in Barcelona getestet. Der Fortschritt kann nicht genau beziffert werden, sollte aber durchaus die eine oder andere Zehntelsekunde betragen.