Conor Daly: Der nächste US-Amerikaner in der Formel 1?

Mit Conor Daly drängt ein weiterer Rennfahrersohn Richtung Formel 1 - 2011 soll der Sprung in den europäischen Nachwuchssport geschafft werden

(Motorsport-Total.com) - Immer mehr Söhne von Ex-Rennfahrern tummeln sich in den zahlreichen Nachwuchsserien und träumen von der Formel 1. Dazu zählt auch Conor Daly, der in der vergangenen Saison den Titel in der US-amerikanischen Star-Mazda-Serie gewonnen hat. Er ist der Sohn von Derek Daly, der sein Glück zwischen 1978 und 1982 in der Königsklasse versucht hat. Die Erfolge blieben mit zwei vierten Plätzen und insgesamt 15 Punkten überschaubar, obwohl der heute 57-Jährige 1982 bei Williams an der Seite von Keke Rosberg fuhr, der sich damals zum Weltmeister krönte.

Titel-Bild zur News: Conor Daly

Nachwuchspilot Conor Daly will 2011 in Europa für Furore sorgen

Bei seinem Sohn hat Derek sofort das Talent aufblitzen sehen. "Vom ersten Tag an konnte er Dinge machen, die man nicht lernen kann. Seit er zwölf Jahre alt ist, lassen seine Resultate darauf schließen, dass er es rasch an die Spitze schaffen wird", sagt Daly gegenüber dem 'Austin American-Statesman'. Trotz der Gefahren im Motorsport hat er "nie Bedenken gehabt", seinen Sohn vom Rennsport abzuhalten.

Rückblickend auf seine eigene Karriere findet Daly, dass er ist zu schnell in die Formel 1 gekommen war. Mit 21 Jahren hatte er begonnen Rennen zu fahren und stieg innerhalb von 13 Monaten in die Königsklasse auf. "Ich bin zu schnell in die Formel 1 gekommen. Ich hatte nicht die Fähigkeiten, die ich brauchte, also habe ich versagt. Niemand hat mich geleitet. Es war sehr schwierig als ich an der Spitze war."

Im Gegensatz dazu soll Conor behutsam aufgebaut werden. Trotzdem "gibt es keine Struktur. Man muss selbst eine kreieren", findet der Vater. Das Nachwuchstalent ist Gokart gefahren, hat in der Formel Ford die ersten Erfahrungen im Monoposto gesammelt und ist anschließend mit dem nationalen Titel in der Skip-Barber-Serie im Gepäck auch in der Star.Mazda-Meisterschaft zu Meisterehren gefahren.

2011 steht der Schritt nach Europa an. In der GP3 soll sich Conor weiter entwickeln. Dafür rechnet sein Vater mit etwa 900.000 US-Dollar Budget (umgerechnet rund 670.000 Euro). "Amerikanische Fahrer genießen in Europa nicht viel Glaubwürdigkeit", ist sich Conor bewusst. "Um in die Formel 1 zu kommen, muss man in Europa sein. Es ist eine große Chance für mich. Dort muss ich hin und dort will ich hin. Es wird die größte Herausforderung meines Lebens sein, aber deshalb bin ich dabei. Es wird mich besser machen."

Im Gegensatz zu Derek Daly, der für Irland gestartet ist, fährt Conor unter dem Banner der USA. Da 2012 die Formel 1 mit Austin wieder in den Vereinigten Staaten von Amerika unterwegs sein wird, wäre ein einheimischer Pilot ein Zugpferd. Der Name Daly ist den US-Fans ein Begriff, da Derek nach seiner erfolglosen Formel-1-Karriere viele Jahre bei den IndyCars unterwegs war und auch zahlreiche Rennen der Königsklasse für das Fernsehen kommentiert hat.