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Christian Horner: Konsens zwischen Teams "unmöglich"

Liberty Media und die Hersteller rittern um die Formel-1-Zukunft: Red-Bull-Teamchef Christian Horner rät den Formel-1-Besitzern, nicht auf Ferrari & Co. einzugehen

(Motorsport-Total.com) - Der Machtkampf um die Zukunft der Formel 1 ist bereits in vollem Gange: Liberty Media will die Kosten in der Königsklasse des Motorsports radikal senken und ein ausgeglicheneres Feld ermöglichen, auch wenn das bei den reichen Herstellerteams unpopulär ist, da sie dadurch womöglich ihres größten Vorteils beraubt werden. Um das zu verhindern, droht Ferrari-Boss Sergio Marchionne in Hinblick auf die Zeit nach 2020, wenn die Verträge der Formel 1 mit den Teams auslaufen, mit einer Piratenserie. Und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff betont, man müsse den Chef des traditionsreichsten Teams ernst nehmen.

Titel-Bild zur News: Chase Carey, Christian Horner

Christian Horner fordert Formel-1-Boss Chase Carey auf, hart durchzugreifen Zoom

Red-Bull-Teamchef Christian Horner, dessen Team ein Ende der Mercedes-Dominanz herbeisehnt und der diesbezüglich wohl ähnliche Interessen wie Liberty hat, fordert die Formel-1-Besitzer nun auf, bei den Weichenstellungen für die Zukunft radikal durchzugreifen. "Es ist unmöglich, zwischen den Teams einen Konsens herzustellen, denn sie haben unterschiedliche Ziele und sind unterschiedlich aufgestellt. Daher liegt es am Inhaber der kommerziellen Rechte und der FIA, ein Reglement, einem finanziellen Rahmen und eine Einnahmenverteilung auf den Tisch zu legen, um dann die Teams entscheiden zu lassen, ob sie daran teilnehmen wollen oder nicht."

In letzter Konsequenz auch mit dem Risiko, dass ein Big Player aussteigt. Damit spielt Horner auch auf die Strategiegruppe an, in der übrigens neben den Teams Mercedes, Ferrari, McLaren, Williams und Force India auch Red Bull sitzt, in der die Rennställe die zukünftige Ausrichtung des Sports mitbestimmen - und einander immer wieder gegenseitig blockieren.

"Es ist klar, dass die Art und Weise, wie die Regeln derzeit zustande kommen, nicht sehr funktionell ist", gibt auch Mercedes-Motorsportchef Wolff zu. "Es gibt zu viele unterschiedliche Meinungen. Wir müssen das bis 2021 im Interesse des Sports aussortieren. Es braucht ein Reglement, das wenig Spielraum gibt, denn wenn etwas nicht im Reglement steht, dann funktioniert es nicht."

Der Kampf zwischen den Teams finde schließlich nicht nur auf der Rennstrecke statt, betont Wolff. Und ergänzt: "Das war aber schon immer so." Zudem ist der Österreicher der Meinung, dass der Richtungsstreit so intensiv geführt wird, weil den Protagonisten etwas an der Formel 1 liege. "Das gilt glaube ich auch für Herrn Marchionne. Ich will nicht für ihn sprechen, aber uns allen liegt etwas an der Formel 1, und wir alle haben eine gewisse Vision und Sichtweise von der Zukunft der Formel 1." Daher sei man es auch dem Sport schuldig, für die bestmögliche Zukunft zu sorgen.