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  • 17.04.2011 08:21

  • von Marco Helgert

China: Dopinggefahr aus dem Fleisch?

Der Einsatz des Kälbermastmittels Clenbuterol in China spielt auch für den Ernährungsplan der Formel-1-Fahrer eine Rolle

(Motorsport-Total.com) - Auch die Formel 1 hat sich den Statuten der Welt-Antidoping-Agentur (WADA) verschrieben, verwendet deren Tests ebenso wie die von ihr herausgegebenen Listen für verbotene Substanzen im Sport. Im Motorsport ist Doping dabei kein Problem gewesen, auch viele Fachleute sind sich einig, dass es - zumindest momentan - kein Dopingmittel gibt, das einem Fahrer im Rennen einen Leistungsvorteil verschaffen würde. Getestet wird seit seinigen Jahren aber dennoch.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso verzichtet in China auf Rindfleischprodukte

Im europäisch geprägten Motorsport ist als einziger Fall Tomas Enge bekannt, der 2002 nach einem Formel-3000-Rennen positiv auf Cannabis getestet wurde. Er verlor damit auch den Titel der Formel 3000, den er just in jenem Jahr eingefahren hatte. Tests gibt es aber in allen von der FIA sanktionierten Rennen, bis hinunter zu den Karts.

In China werden die Fahrer nun besonders darauf achten, was sie essen. Grund: Das Kälbermastmittel Clenbuterol. So wird Fernando Alonso während seiner Zeit in China auf Rindfleisch verzichten, um nicht in einem Test positiv getestet zu werden. So traf es den deutschen Tischtennisspieler Dimitri Owtscharow im Vorjahr. Erst als auch geringe Werte in den Haarproben seiner Kollegen gefunden wurden, ließ man den Sperrantrag wieder fallen.

Auch wenn Kritiker nicht davon ausgehen, dass die Menge von Clenbuterol im Fleisch ausreicht, um die Nachweisgrenze bei den Dopingtests zu überschreiten, kam die WADA nach Tests einer deutschen Universitätsstudie zu dem Schluss, dass eine solche Aufnahme möglich ist. Daraufhin warnte die WADA Athleten vor Verzehr von Rindfleisch in China; betroffen sind aber auch alle Molkereiprodukte.

Während Alonso also deswegen Verzicht übt, ist dieses Thema für Sebastian Vettel derzeit keine Sache. "An dieses Problem habe ich noch gar nicht gedacht", wird Vettel vom 'Blick' zitiert.