Chevrier: Alonso erinnert ein wenig an Senna
Renaults leitender Motoreningenieur möchte die großen Champions, mit denen er arbeiten durfte, nicht vergleichen, erkennt aber Ähnlichkeiten
(Motorsport-Total.com) - Denis Chevrier ist bei den Rennen für Renault für den Einsatz der Motoren zuständig. Der Ingenieur kann bereits auf eine bewegte Vergangenheit in der Formel 1 zurückblicken und arbeitete schon mit vielen Fahrertalenten zusammen. Einige der Fahrer stechen aus der Masse heraus, darunter ist Ayrton Senna, mit dem Chevrier - wenn auch nur kurz - zusammenarbeiten durfte.

© Renault
Für Chevrier ist Fernando Alonso eine weitere große Persönlichkeit der Formel 1
"Ayrton Senna hatte die außergewöhnliche Seite, in einer Zeit extrem schnell zu sein, in der die Telemetrie gerade erst Einzug hielt", so der Franzose gegenüber 'GP2006.com'. "Er war außergewöhnlich. Er hatte die Fähigkeit, seinem technischen Partner seine kleinsten Eindrücke mitzuteilen, er konnte 30 Minuten über drei Kurven reden und dabei jede Zehntelsekunde sezieren, um dabei zu helfen, zu verstehen, was er gefühlt hat und wie man das Auto verbessern konnte."#w1#
Diese Aufmerksamkeit habe Senna zudem schnell gemacht. "Wir wussten, dass er schnell war, weil er darüber nachdachte, was er tat, wenn er etwas tat. Er hatte sich unter Kontrolle", so Chevrier weiter. "Wenn er in einer schnellen Kurve war, dann dachte er darüber nach, wie er das nächste Mal schneller sein könnte."
Es gab jedoch auch andere herausragende Persönlichkeiten, mit denen Chevrier zusammenarbeitete. Darunter ist auch Nigel Mansell, der 1992 bei Williams mit Renault-Power Formel-1-Weltmeister wurde. "Wenn das Auto nicht so schnell war, wie es hätte sein können, dann musste er wieder an die Arbeit gehen und schneller fahren", umriss der Franzose die Arbeitsauffassung des Engländers.
"Er hatte ein Prinzip: Wenn er 1,2 Sekunden schneller als jeder andere war, dann musste er wieder ins Auto steigen und 1,5 oder 1,8 Sekunden schneller sein", so Chevrier weiter. "Sein Enthusiasmus war phänomenal und ansteckend. Ich bin mir nicht sicher, ob man dieses Verhalten heutzutage in der modernen Formel 1 noch antrifft."
Nun arbeitet der 52-Jährige intensiv mit einem weiteren Champion zusammen, Fernando Alonso. "Es ist schwierig, die Leute einzuschätzen, weil die Zeiten und die Zusammenhänge anders sein", scheut er einen Vergleich. "Ein bisschen von Senna ist aber schon in ihm. Dennoch ist er anders."

