• 14.10.2011 14:11

  • von Dieter Rencken

Chandhok: "Keinen Blödsinn anstellen"

Lotus-Testfahrer Karun Chandhok spricht über seine Erfahrungen in Yeongam, die schwierigen Bedingungen bei Regen und seine Fahrleistung

(Motorsport-Total.com) - Karun Chandhok dürfte heute früh bei einem Blick an den Himmel sicher innerlich geflucht haben, denn Regenwetter kommt dem dritten Fahrer von Lotus so gar nicht zupass, wenn er für das Team ins Lenkrad greifen darf. Chandhok kam aber auch auf nasser Strecke prima klar und leistete sich nur einen kleinen Dreher. Weil die Konkurrenz ebenfalls nicht schadlos blieb, war der Inder durchaus ordentlich unterwegs. Im Interview schätzt Chandhok seine Leistung aus Südkorea ein.

Titel-Bild zur News: Karun Chandhok

Karun Chandhok durfte in Yeongam für Lotus auf die Rennstrecke gehen

Frage: "Karun, wieder einmal ein Regentraining für dich. Schildere uns, wie du den Freitag von Südkorea erlebt hast..."
Karun Chandhok: "Nun, ich wachte heute früh auf und stellte fest, dass wieder einmal 'Karun-Wetter' herrscht. Es ist natürlich nicht ideal, immer nur im Nassen zu fahren. Andererseits kann ich angesichts der Umstände stets nur mein Bestmögliches tun."

"Ich denke, das Team ist zufrieden mit meiner Leistung. Ich fuhr auf einem ähnlichen Niveau wie Williams. Das Tempo war recht ordentlich und wenn man die Abstände anschaut, befanden wir uns durchaus in unserem üblichen Bereich. Man darf ja nicht vergessen: Es handelte sich um eine Strecke, die ich nicht kannte. Als ich zum letzten Mal hier war, gab es noch keine Randsteine und dergleichen."

"Es waren gerade einmal zwei Lagen Asphalt aufgebracht. Im Prinzip hatte ich es also mit einer neuen Rennbahn zu tun. Ausgehend davon denke ich, dass das Team zufrieden ist. Die beiden jüngsten Freitagseinsätze waren sehr zufriedenstellend für mich. Ich sammelte viel Selbstvertrauen - vor allem im Hinblick auf meine Position vor drei, vier Monaten."

Frage: "Ein kleiner Ausrutscher war auch dabei..."
Chandhok: "Ja, ich hatte einen Dreher bei niedriger Geschwindigkeit. Noch einmal: Für mich war Yeongam neu und es geht halt auch darum, das Limit zu finden. Ich war vielleicht etwas zu forsch mit dem Gaspedal, aber es ging ja nichts kaputt."


Fotos: Karun Chandhok, Großer Preis von Südkorea


"Ich machte nicht zu viel Druck und riskierte in den schnellen Passagen auch nicht zu viel. Es ist ja schließlich nicht mein Auto. Jemand anders pilotiert es für den Rest des Wochenendes. Da willst du natürlich keinen Blödsinn anstellen. In langsamen Ecken kannst du aber eh nichts falsch machen."

Frage: "Wie würdest du das Gripniveau auf der Strecke einschätzen?"
Chandhok: "Es gibt hier nicht sehr viel Grip. Ich war 2010 nicht mit dabei, daher sagte mir das Team, dass die Stammpiloten im vergangenen Jahr die Erfahrung gemacht hatten, dass es hier nicht viel Grip gäbe. Das stimmt auch."

"Wir wurden mit viel stehendem Wasser konfrontiert. Das war mehr, als ich erwartet hatte - selbst am Ende der Session, nachdem viele Fahrzeuge darüber hinweg gefahren waren. Die Oberfläche lässt das Wasser nicht ablaufen. Deshalb hast du hier nicht den üblichen Grip. Das macht es ein bisschen schwierig, doch ich bin recht zufrieden mit meiner Arbeit unter diesen Bedingungen."