• 08.05.2010 23:02

  • von Dieter Rencken

Chandhok: "Ich will in einem guten Auto sitzen!"

Karun Chandhok kämpft mit HRT am Ende des Feldes, sieht bisher nur wenige Fortschritte und will sich für 2011 auch bei anderen Arbeitgebern zu empfehlen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Karun, wie würdest du deine bisherige Saison analysieren?"
Karun Chandhok: "Es war interessant. Für mich persönlich lief es ganz gut. Im Trockenen war ich vor Bruno Senna. Bahrain zählt nicht, weil das für mich kein richtiges Rennwochenende war. Aber in Malaysia war ich das ganze Wochenende vor ihm, auch hier gestern und heute. In Schanghai hatten wir am Samstag ein Problem auf der Geraden, das uns den Rest des Wochenendes gekostet hat. Für mich persönlich war es okay. Bruno wird sehr respektiert und hoch eingeschätzt. Von daher ist es gut, dass ich mich gegen ihn behaupten kann."

Titel-Bild zur News: Karun Chandhok

Zielsetzung: Karun Chandhok denkt in der Formel 1 längerfristig

"Aber als Team sind wir nicht da, wo wir sein wollen. Wir haben noch einen langen Weg und viel Arbeit vor uns. Leider sind wir wir noch nicht so vorangekommen, wie wir wollten. Es ist kein Geheimnis, dass wir Downforce brauchen. In Barcelona ist Aerodynamik wichtiger als irgendwo anders, außer in Monaco und Ungarn. Wir sind, wo wir sind. Schauen wir, wo unser Weg hinführt."#w1#

Frage: "Ihr braucht auch Sponsoren, wie bringt ihr die auf das Auto?"
Chandhok: "Wir müssen schneller weiterentwickeln als die anderen Teams, um aufzuholen und nicht mehr hinten zu stehen. Das haben wir bisher offensichtlich noch nicht getan. Wir haben hierher ein paar Upgrades mitgebracht, aber nicht so viele wie andere in den Boxen neben uns. Der Unterschied ist immer noch so groß wie in Melbourne, der Abstand ist gleich groß geblieben - 1,7 Sekunden. Okay, ich habe in der letzten Schikane einen Fehler gemacht, bei dem ich drei Zehntel verloren habe, sonst wären es 1,7 Sekunden gewesen. Da stehen wir."

"Leider sind wir wir noch nicht so vorangekommen, wie wir wollten." Karun Chandhok

Frage: "Wie geht es einem da als Rennfahrer, wenn man ganz hinten steht?"
Chandhok: "Es ist hart. Man muss seine Einstellung komplett ändern. Ich kann nicht mehr machen, als das Auto zu fahren. Man muss sich seine Ziele langfristig stecken und sich darüber klar werden, warum man hier ist. Ich bin hier, um mich in die Position zu bringen, für 2011 und darüber hinaus ein gutes Cockpit zu bekommen. Wie kann ich das machen? Das geht nur, indem ich gegen das andere Auto konkurrenzfähig bin und das schlage. Bisher hat das gepasst. Was kann ich mehr machen?"

"Aber man weiß nie, wir haben Geoff Willis an Bord und das Ingenieursteam ist gut. Wir könnten die Fortschritte machen, die nötig sind. Das Team könnte die Fortschritte machen, die nötig sind, um im nächsten Jahr weiter vorn zu stehen. Wer weiß. Ich muss in der Position sein - entweder mit HRT oder mit jemand anderem - dass ich langfristig gesehen in der Formel 1 in einem guten Auto sitze. Das will ich."


Fotos: HRT, Großer Preis von Spanien


Frage: "Hast du das Gefühl, dass deine Aktien als Formel-1-Fahrer gestiegen sind? In der GP2 hast du immerhin ein paar Siege geholt, jetzt sitzt du in einem unterentwickelten Auto..."
Chandhok: "Ich denke schon. Aber das ist eine Frage, die ich euch stellen müsste. Denn ihr sitzt im Pressezentrum mit all den Experten, die wesentlich länger in der Formel 1 sind als ich. Von daher müsste ich die Frage stellen! Ich höre gute Dinge über mich, die sehr nett sind. Aber es dauert noch ein paar Monate, bis die 'silly season' beginnt. Und dann fangen die richtigen Gespräche erst an."

"Ich kann nicht mehr tun, als das Maximum aus dem herauszuholen, was ich zur Verfügung habe." Karun Chandhok

Frage: "Im Team wird sich für 2011 einiges ändern. Die Partnerschaft mit Dallara scheint nicht langfristig angelegt zu sein, sondern man will selbst ein Auto bauen. Wie beurteilst du in dieser Hinsicht das Potenzial des Teams? Ändert sich deshalb in dieser Saison etwas, weil man auch sicherstellen muss, dass man dafür die Infrastruktur, die Einrichtungen und all das schafft?"
Chandhok: "Das ist eine Frage, die man Geoff Willis stellen sollte, oder Colin Kolles oder jemand anderem. Das ist keine Frage, die man mir stellen kann. Sie geben mir ein Auto und ich gebe ihnen die richtige Antwort damit. Ich kann nicht mehr tun, als das Maximum aus dem herauszuholen, was ich zur Verfügung habe."

"Wenn das Auto in der Lage ist, eine 25,9 zu fahren, dann fahre ich eine 25,9 - so wie gestern. Wenn es eine 24,0 fahren kann, fahre ich eine 24,0. Mehr kann ich nicht machen. Was in der Entwicklung passiert, kann ich nicht beantworten. Man braucht ein besseres Auto, um so gut wie möglich seine Fähigkeiten zu zeigen. Aber ich kann nur so gut sein wie das Werkzeug, das ich habe."