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Caterham lauert in Monaco auf seine Chance

Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson spekulieren in Monaco darauf, dass einige andere Fahrer nicht die Zielflagge sehen, und Caterham dadurch eine Chance hat

(Motorsport-Total.com) - In Monaco wittern die kleinen Teams regelmäßig ihre Chance auf eine Überraschung. Bestes Beispiel ist der Grand Prix 1996, als am Ende nur drei Piloten die Zielflagge sahen und Olivier Panis das Rennen sensationell für sich entscheiden konnte. Auf eine ähnliche Überraschung hoffen auch die Caterham-Fahrer Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson beim diesjährigen Rennen im Fürstentum.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi, Marcus Ericsson

Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson spekulieren auf eine Überraschung Zoom

"Es ist fast unvermeidbar, dass es mehr Ausfälle geben wird, als in den vergangenen Rennen", sagt Rookie Ericsson und ergänzt: "Das gibt uns vielleicht eine Chance, aber wir müssen da sein, wenn es zählt. Darauf will ich mich konzentrieren." Für den jungen Schweden wird es sein erstes Formel-1-Rennen in Monte Carlo sein.

"In der GP2 ist das Rennwochenende für die Fahrer natürlich anders als in der Formel 1, aber ich weiß, dass einer der wichtigsten Punkte ist, alle Ablenkungen auszublenden, sobald ich im Auto sitze und mich darauf konzentriere, auf der Strecke den besten Job abzuliefern", berichtet Ericsson und ergänzt: "Ich habe während der Woche einige Events vor mir und ich bin mir sicher, dass sie gut sein werden, aber es wird vor allem darum gehen, uns die beste Chance zu geben, aus dem, was in Qualifying und Rennen auf der Strecke passiert, den besten Vorteil zu ziehen. Das bedeutet, dass jede Runde am Freitag und Samstag zählt."

Ericsson besonders stolz

Bei all der Aufregung scheint dem 23-Jährigen glatt entfallen zu sein, dass die ersten beiden Trainings im Fürstentum bereits am Donnerstag stattfinden. Doch für den Schweden ist das Rennen auch aus einem weiteren Grund ein ganz besonderes: "Es wird ein sehr besonderes Rennen für alle schwedischen Fans werden, denn vor 40 Jahren gewann Ronnie Peterson 1974 in Monaco. Es ist eine große Ehre für mich, ein weiterer schwedischer Formel-1-Fahrer zu sein, der in seine Fußstapfen treten darf."

"Ganz besonders, da er und ich aus dem gleichen Teil Schwedens kommen und auch wenn wir im Gegensatz zu ihm nicht um den Sieg kämpfen werden, will ich den bestmöglichen Job erledigen, um ihm und seinem Vermächtnis gerecht zu werden. Mir wurde in den vergangenen Wochen häufig die Frage gestellt, was Senna mir bedeutete, aber ich ich sagte immer, dass Ronnie derjenige ist, der mich inspiriert hat. Natürlich nicht, weil ich ihm beim Fahren zusah, sondern weil Ronnie in Kumla, da wo ich herkomme, der Volksheld Nummer eins ist."

"Wir haben für das Wochenende einige sehr coole Dinge geplant, um die Erinnerung an ihn zu feiern. Ich bin mir sicher, dass es für die Leute im Paddock, die ihn kannten, emotional sein wird. Wenn ich ihnen einen Grund zum Jubeln geben kann, dann wäre das für das ganze Team ziemlich cool."


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Monaco

Kobayashi ergänzt: "Monaco ist eines der berühmtesten Rennen der Welt. Ich mag die Herausforderung des Kurses und denke, dass das allen Fahrern so geht. Aber es ist die ganze Woche so viel los in ganz Monaco, es ist sehr anstrengend. Manchmal muss man sich einfach auf seinen Job fokussieren, aber das ist während der Rennwoche fast unmöglich. Also will ich auf der Strecke alles für das Team geben."

Kobayashi hofft auf Trendwende

"Auch wenn wir nur einen Tag in Spanien getestet haben, haben wir dort eine Menge erreicht. Wir haben weitere aerodynamische Auswertungen der neuen Teile, die wir nach Barcelona mitgebracht haben, absolviert. Außerdem haben wir uns näher angeschaut, warum wir die Reifen am Wochenende in Spanien nicht zum Funktionieren gebracht hatten."

"Die gute Nachricht ist, dass die Tests uns erlaubt haben, alternative Setups auszuwerten, die für die weitere Entwicklung in eine sehr klare Richtung zeigen. So sollten wir die Probleme, die wir in Spanien hatten, hinter uns lassen können", sagt der Japaner und fügt hinzu: "Ich weiß, dass alle im Team noch härter arbeiten, um wieder zurückzuschlagen. Die harte Arbeit und der Aufwand sind Sachen, die mich an diesem Team am meisten beeindrucken, ganz egal ob auf der Strecke oder in der Fabrik. Jetzt wird es endlich Zeit, dass sich das Blatt wendet."

Cedrik Staudohar von Motorenpartner Renault weiß: "Monaco ist kein Kurs, der besondere Leistung fordert, denn man fährt weniger als 30 Sekunden einer Runde Vollgas. Daher konzentrieren wir uns auf eine gute Fahrbarkeit in den langsamen Kurven. Mit dem erhöhten Drehmoment in diesem Jahr wird es noch wichtiger sein, die korrekten Einstellung zu finden, denn sonst könnte der Fahrer in der Streckenbegrenzung landen."


Fotos: Caterham, Testfahrten in Barcelona


"Wir verwenden auf einer Runde eine Menge Energie, aber es ist relativ leicht, diese in den vielen langsamen Kurven wieder zurückzugewinnen. Der Fahrer scheint für den Großteil der Runde auf der Bremse zu sein, wodurch die MGU-K regelmäßig Energie speichern kann", sagt Staudohar und prophezeit außerdem: "Die ganzen Gebäude sollten einen Hall der Geräusche der Autos erzeugen. Es sollte viel beeindruckender für alle Nostalgiker sein, die den Sound der V8-Motoren vermissen."

"Es ist fast unvermeidbar, dass es mehr Ausfälle geben wird, als in den vergangenen Rennen." Marcus Ericsson