• 13.04.2012 11:07

  • von Roman Wittemeier

Caterham: Fragezeichen bezüglich des Updates

Die Bedingungen machten Caterham am Freitag einen kleinen Strich durch die Rechnung: Der neue Unterboden konnte nicht ausreichend getestet werden

(Motorsport-Total.com) - Caterham agierte am Freitag in Schanghai gleich mit drei Piloten. Am Morgen durfte Testpilot Giedo van der Garde in das Cockpit von Witali Petrow klettern und weitere Formel-1-Erfahrungen sammeln. Am Nachmittag stieg der Russe wieder zu und fuhr direkt hinter Teamkollege Hikki Kovalainen auf Platz 20. "Das Training war nicht so einfach, aber ich bin zufrieden mit meiner Arbeit", fasst van der Garde nach seinen elf Runden am Morgen zusammen.

Titel-Bild zur News: Giedo van der Garde

Am Vormittag in Schanghai durfte Giedo van der Garde im Caterham fahren

"Ich konnte den Ingenieuren wichtiges Feedback geben und habe das Beste aus den schwierigen Bedingungen gemacht. Die generelle Balance war gut. In den Bereichen Traktion und Stabilität auf der Bremse hat sich das Auto seit meinem letzten Testeinsatz in Spanien deutlich entwickelt. Das ist schön zu sehen", sagt der Testfahrer. "Wir haben einige Updates am Auto, mit denen wir nun weiter vorne angreifen wollen. Ich bin froh, dass ich heute meinen Beitrag leisten konnte.

"Ich hatte eine längere Unterbrechung im Fahrbetrieb, weil wir früh im zweiten Training einen aufwändigen Umbau an der vorderen Aufhängung vornehmen mussten", sagt Petrow, der 20 Runden absolvierte. "Abgesehen davon bin ich froh, wie der Rest des zweiten Trainings verlaufen ist. Der Reifenverschleiß sieht bei beiden Mischungen nicht schlecht aus. Aber wir können im Bereich mechanischer Grip noch etwas nachlegen, um für Samstag und Sonntag gut aufgestellt zu sein."

In 1:39.346 Minuten war Petrow nur einen Hauch schneller als Marussia-Pilot Timo Glock, dessen Session vorzeitig beendet war. Van der Garde hatte am Vormittag - bei deutlich schlechteren Bedingungen - seine beste Runde in 1:42.521 Minuten absolviert. Schnellster Caterham-Mann des Tages war Kovalainen, der sich am Nachmittag in 1:38.990 Minuten auf Platz 19 platzieren konnte.

"Es war ein kniffliger Tag. Ich bin nicht sicher, ob wir viel haben lernen können", sagt der Finne. "Bei den Bedingungen am Morgen gab es jedenfalls kaum neue Erkenntnisse zu gewinnen, aber immerhin konnte ich viele Runden auf den Intermediates fahren. Am Nachmittag hatte ich einige Probleme auf der Suche nach Grip. Daran müssen wir jetzt arbeiten. Ich bin sicher, dass wir morgen deutlich mehr aus unserem Paket herausholen können. Mal sehen, wo wir landen, wenn es am Samstagnachmittag ernst wird."


Fotos: Caterham, Großer Preis von China


"Giedo hat am Morgen einen guten Job gemacht, obwohl die Bedingungen wirklich schwierig waren. Am Vormittag mussten wir leider sehr lange mit den Intermediates fahren", fasst Technikchef Mark Smith zusammen. "Wir haben einen neuen Unterboden am Auto. Daher wären wir gern noch mehr bei trockenen Bediungungen gefahren, um das Update besser einschätzen zu können. Wir können es jetzt noch nicht bemessen."

"Wir haben fast das komplette Programm abgespult und viele Daten gesammelt. Wir werden die Informationen hier an der Strecke und daheim in der Fabrik verarbeiten und dann schauen, wie wir morgen und am Renntag das Beste herausholen können", so Smith nach dem ersten Tag in Schanghai. "Die Strecke bietet einige Herausforderungen. Vor allem bezüglich der Wahl der Übersetzung, damit man im Qualifying und im Rennen den DRS-Effekt perfekt ausnutzen kann", erklärt Renault-Betreuer Thierry Salvi.

"Das kühle und feuchte Wetter war heute etwas problematisch. Die Bauteile werden stärker belastet, auf den Geraden kommt mehr Luft in den Motor. Letztlich habe wir das gut bewältigt", sagt der Franzose. "Wir haben uns bemüht, die Fahrbarkeit vor allem im ersten Sektor zu gewährleisten, gleichzeitig aber auch beim Topspeed auf der langen Geraden wenig Abstriche zu machen. Das Feedback der drei Piloten zeigt, dass wir da einen passenden Weg gefunden haben."