• 03.06.2003 16:01

  • von Marco Helgert

CART und Formel 1 verhandeln

CART-Boss Chris Pook hat erstmals eingeräumt, dass er mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone in intensiven Verhandlungen steht

(Motorsport-Total.com) - Gemutmaßt wurde in den vergangenen Wochen immer wieder, dass Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und CART-Boss Chris Pook über eine gemeinsame Zielrichtung verhandeln, bestätigt wurde es bisher nicht. Nun platzte Pook mit der frohen Botschaft heraus: Verhandlungen zwischen beiden Rennserien laufen ? die Zielrichtung wollte er allerdings nicht preisgeben.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bestätigt: Bernie Ecclestone verhandelt mit CART-Boss Chris Pook

"Wartet einfach ab", erklärte er dem 'Indianapolis Star'. "Er (Ecclestone; Anm. d. Red) hat einige Schwierigkeiten, und wir hatten auch Probleme. Wir wollen mit ihm zusammenarbeiten. Wir versuchen eine strategische Beziehung zu ihm aufzubauen. Wenn die Zeit soweit ist, werden wir darüber reden. Ich kann nur sagen, dass in diesem Unternehmen wirklich viel passiert. Da ich aber nicht sagen darf was, sage ich lieber gar nichts dazu."

Eine strategische Partnerschaft würde für die CART-Serie in mehrfacher Hinsicht einen Sinn ergeben. Durch die Konkurrenz der IRL und den Fehlentscheidungen der alten CART-Führung rutschte die Serie in eine tiefe Krise. Viele Top-Teams, unter anderem Penske, wanderten in die IRL ab. Sollte die CART-Serie, in welcher Weise auch immer, an die Formel 1 gekoppelt werden, so wären allein die Vermarktungsmöglichkeit auf einen Schlag besser.

Darüber hinaus könnte die Serie Märkte außerhalb von Europa anzapfen, denn die heimischen Teams und Sponsoren müssen sich zwischen CART oder IRL entscheiden. Außerdem wäre es auch möglich, Druck auf IRL-Boss Tony George auszuüben, der den Formel-1-Grand-Prix in den USA in Indianapolis ausrichtet. Weitere Formel-1-Rennen auf der Strecke von George unterliegen dem Wohlwollen von Ecclestone.

Für die Formel 1 wäre die CART-Serie der letzte Ausweg, sollte die GPWC die Konkurrenzserie nicht nur starten, sondern auch die meisten derzeitigen Formel-1-Teams mitnehmen. Dann nämlich könnte Ecclestone die CART-Serie zur neuen Formel 1 ernennen, ohne eine neue Serie aufbauen zu müssen.

Der CART-Serie selbst geht es auch finanziell wieder besser, was einer Partnerschaft mit der Formel 1 gelegen kommt. Für dieses Jahr gibt es einen massiven Hilfsplan für neue Teams, außerdem zahlt CART an die Fernsehanstalten, damit die Rennen übertragen werden. Die Einschaltquoten sind angesichts der spannenden CART-Saison jedoch so hoch, dass sich dies ab dem nächsten Jahr wieder umkehren wird.