• 10.11.2018 01:01

  • von Heiko Stritzke & Scott Mitchell

Carlos Sainz ernüchtert: Renault zurück auf Boden der Tatsachen

Für Carlos Sainz ist mit dem Freitag in Sao Paulo der Höhenflug des Renault-Teams beendet - Es gibt noch eine letzte Hoffnung, dass es sich zum Besseren wendet

(Motorsport-Total.com) - Zwar hatte Renault durchaus mit einem nicht so starken Wochenende beim Großen Preis von Brasilien 2018 gerechnet, doch die Plätze elf und 14 in den beiden Freien Trainings waren dann schon selbst bei niedrigeren Erwartungen ein kleiner Schlag. Carlos Sainz sieht sein Team nach den erfolgreichen Nordamerika-Wochenenden wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: "Wir sind wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen."

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Kurven zu lang: Carlos Sainz hofft auf Besserung durch Set-up-Rückschritt Zoom

Sainz, der nach Nico Hülkenbergs Abflug die Arbeit im zweiten Freien Training alleine erledigen musste, sieht seine Prognosen bestätigt, obschon er Optimismus versprüht hatte: "Wie man den Zeiten heute entnehmen kann, lag ich nicht falsch, als ich gesagt habe, dass dies ein hartes Wochenende für uns werden wird. Diese Strecke liegt uns einfach nicht so gut wie die letzten beiden. Wir wissen, dass unser Auto kurze, enge Kurven wie in Mexiko bevorzugt. Lange, geschwungene Kurven wie hier sind für unser Auto mit dieser Aerodynamik einfach nicht gut. Das zeigt sich an der Rundenzeit."

Aber dass es nicht einmal für die Top 10 reicht? Sainz, der sein vorletztes Rennen für das Enstone-Team vor seinem Wechsel zu McLaren bestreitet, beruhigt: "Ich denke, wir können uns noch verbessern. Wenn wir zurück auf unsere normalen Set-ups gehen, können wir einen besseren Job als heute machen."


Fotos: Grand Prix von Brasilien, Freitag


Was er damit meint: Weil Renault keine aerodynamischen Updates für den R.S.18 mehr bringt, hat der Spanier in Interlagos ein paar experimentelle Abstimmungen im mechanischen Bereich vorgenommen. Das Auto habe sich so angefühlt wie in Austin und Mexiko, versichert er. Doch es war 0,7 Sekunden langsamer als der Haas von Romain Grosjean. Zwar sieht es nach der gescheiterten Haas-Berufung mit 30 Punkten Vorsprung derzeit gut für Renault im Kampf um Platz vier in der Konstrukteurs-WM aus, doch Haas kann die Equipe theoretisch noch abfangen.

Dass er die ganze Arbeit im zweiten Freien Training alleine machen musste, stört den Spanier nicht weiter: "Ich habe mich an unseren Plan gehalten und habe zwei Reifentypen getestet. Das einzige Problem ist, dass wir keine Rückschlüsse auf das Verhalten des Medium ziehen können." Genau den sollte nämlich Hülkenberg ausprobieren. "Aber davon abgesehen denke ich, dass wir für den Rest des Wochenendes gut gerüstet sind."

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