Carlos Sainz: "Das ist die Millionen-Dollar-Frage im Fahrerlager"

Carlos Sainz sagt, es sei ein offenes Geheimnis unter den Formel-1-Fahrern, dass sich die Autos für 2022 in den Simulatoren "ganz anders" verhalten als die aktuellen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Teams arbeiten weiter an den Entwürfen für die Autos, die nach dem neuen Reglement gebaut werden sollen, haben aber bereits Modelle in ihren Simulatoren eingesetzt. Lando Norris' erster Eindruck fiel dabei nicht allzu positiv aus.

Titel-Bild zur News: Nicholas Latifi, George Russell, Charles Leclerc, Mick Schumacher, Carlos Sainz, Lance Stroll, Nikita Masepin, Pierre Gasly

Bei der Vorstellung des Prototypen legte Carlos Sainz schon mal erste Hand an Zoom

"Es ist ein Auto, das ganz anders zu fahren ist. In gewisser Hinsicht ist es nicht so schön wie in dieser Saison", zog der McLaren-Pilot den Vergleich zu den aktuellen Autos. Dieser Eindruck scheint sich auch bei Ferrari-Pilot Carlos Sainz zu bestätigen.

Der Spanier ist das 2022er-Auto im Simulator seines Teams in Maranello ausgiebig gefahren. Auf die Frage von 'Motorsport.com', ob er Norris' Ansichten über das 2022er Auto teile, sagt er: "Das ist die Millionen-Dollar-Frage, die es im Fahrerlager gibt."

Sainz: Fahrgefühl aller geht in dieselbe Richtung

"Wir wissen, wie sich unser Auto anfühlt, und unter den Fahrern heißt es: 'Wie fühlt sich eures an?' Ich glaube, es gibt im Fahrerlager und bei den Fahrern eine Tendenz, dass wir alle in die Richtung gehen: 'Wow, das ist ganz anders und ganz weit weg von dem, wo wir sind, und davon, wie sich das Auto jetzt anfühlt'", bestätigt Sainz.

Die Autos des Jahrgangs 2022 sind nicht mehr so sehr auf den Abtrieb angewiesen, der durch die aerodynamische Strömung über dem Auto erzeugt wird, sondern setzen stattdessen viel mehr auf den Bodeneffekt. Das bedeutet, dass sich das Fahrverhalten des Autos, insbesondere in den Kurven, im Cockpit ganz anders anfühlt.

"Es wird eine große Veränderung sein, und vielleicht fangen wir untereinander gerade an zu akzeptieren, dass es eine große Veränderung sein wird", sagt Sainz. "Die Gerüchte, die im Fahrerlager kursieren, gehen in diese Richtung, ohne dass ich etwas über das Auto sagen muss, weil ich nicht darüber sprechen kann."


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Ferrari begreift neue Regen als gute Gelegenheit

Der Ferrari-Pilot arbeitet bereits seit Anfang des Jahres an den Simulationsmodellen für das Jahr 2022: "Ich fahre es seit Januar oder Februar und war in diesem Jahr schon ein paar Mal mit dem Auto betraut. Die letzte Session fand vergangene Woche statt."

"Außerdem haben wir nach jedem Pirelli-Test, den wir in diesem Jahr gefahren sind, versucht, das Reifenmodell noch einmal gegenzuchecken und auf das Auto zu setzen", so Sainz.

"Es wird viel Arbeit in dieses 2022er Projekt gesteckt. Die ganze Fabrik arbeitet unermüdlich. Alles läuft auf Hochtouren und wir sehen es bei Ferrari als eine gute Gelegenheit. Werden wir in der Lage sein zu gewinnen oder nicht? Das ist eine andere Frage."

"Aber am Willen und an den Stunden und der Absicht mangelt es sicher nicht", versichert der Ferrari-Pilot und ergänzt: "Von der Fahrerseite offensichtlich auch nicht, denn ich war schon ein paar Mal in der Simulation mit dem Auto unterwegs."