• 01.04.2015 08:53

  • von Roman Wittemeier

Carlos Sainz bügelt Fernando Alonso: "Er ist mein Held"

In der Formel-1-Saison 2015 treffen zwei Generationen von spanischen Vollgashelden aufeinander: Wie Carlos Sainz seinen Landsmann Fernando Alonso anhimmelt

(Motorsport-Total.com) - In der Formel-1-Saison 2015 dürfen sich spanische Fans die Namen im Starterfeld auf der Zunge zergehen lassen: Alonso gegen Sainz - zwei klangvolle Nachnamen begegnen sich auf den Strecken. Dabei ist es das Duell zweier Generationen. Auf der einen Seite der zweimalige Champion aus Oviedo, der aktuell mit seinem schwachen McLaren-Honda kämpft, auf der anderen Seite der Sprössling des ehemaligen Rallye-Weltmeisters Carlos Sainz Senior.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

In Malaysia am Limit und manchmal darüber hinaus: Carlos Sainz im Toro Rosso Zoom

Der gleichnamige Sohn, der in diesem Jahr mit Toro Rosso in der Formel 1 debütiert, bewundert seinen Vater und himmelt seinen Landsmann Alonso regelrecht an. "2004 ist mein Vater zurückgetreten", sagt der 20-Jährige. "Auf einmal wurde die ganze Innenstadt von Madrid abgeriegelt, damit er in der Mitte Donuts drehen konnte und sie ihn verabschieden konnten. Da habe ich gemerkt: Er ist jemand Berühmtes. Mir wurde klar, dass ich einen Vater habe, der wichtig ist und dass mir das sicherlich in Zukunft helfen wird."

Auf dem Weg in Richtung Königsklasse mag der berühmte Name Sainz eine Hilfe gewesen sein, aber die sportliche Qualifikation musste der Nachwuchsmann ganz allein schaffen. Dabei stand der Vater zwar mit Rat und Tat zur Seite, aber einen zusätzlichen Schub im Rennen gab es dadurch nicht. "Zuerst wusste ich nur, dass mein Vater selten zu Hause war und Rallyes fuhr. Ich habe Fußball und Tennis gespielt und habe darauf gewartet, dass er wieder zurück kam. Ich hatte aber keine Ahnung, wie berühmt er war."

2005 trat Alonso in Sainz' Leben

Im Leben des heute 20-jährigen Toro-Rosso-Piloten gab es vor genau zehn Jahren plötzlich zwei große Motorsporthelden: den Vater und Fernando Alonso, der damals auf Titeljagd ging. "Seit 2005 ist er mein Held und ich wollte immer wie er sein. Das wird sich auch nicht ändern, selbst wenn ich vor ihm ins Ziel komme, ich ihn überholen muss oder wir sogar in ein Unfall verwickelt sind. Er wird immer mein Held sein", sagt Sainz und verneigt sich damit tief vor dem McLaren-Piloten.

"Es ist eine sehr seltsame Situation für mich, ihn zu überholen", erklärt der Teamkollege des noch jüngeren Max Verstappen. "Ich habe es schon einmal gesagt: Wenn man den Helm erst einmal aufhat, dann vergisst man all diese Sachen. Man realisiert dann nicht mehr, dass man mit seinem Helden um Positionen kämpft. Erst wenn man schlafen geht denkt man vielleicht mal drüber nach und ist stolz auf sich, dass man es soweit geschafft hat."


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Das Duell der beiden spanischen Formel-1-Piloten gab es in der noch jungen Saison 2015 erst verspätet. Im ersten Rennen in Australien musste Alonso wegen seines Testunfalls passen. "Ich denke nicht darüber nach. Ich denke auch nicht über meinen Unfall in Barcelona nach. Der war vielleicht sogar schlimmer, mit mehr Schaden. Ich finde es einfach, es hinter mir zu lassen. Vielleicht nimmt man sich in Barcelona in Kurve drei jetzt erst einmal ein wenig zurück, aber nach fünf Runden wird man wieder die volle Geschwindigkeit gehen."