Calado: Erste Tropfen, zweiter Vertrag?

In Sao Paulo kam James Calado in den Genuss der ersten zaghaften Regenfahrten: Wird der Brite mit einem weiteren Testjahr bei Force India belohnt?

(Motorsport-Total.com) - Einmal ist immer das erste Mal: Die erste Ausfahrt in einem Formel-1-Boliden hat Force-India-Testpilot James Calado in diesem Jahr schon lange hinter sich, in Sao Paulo wartete nun eine neue Herausforderung auf den Briten: "Es war mein erstes Mal im Regen", erzählt der 24-Jährige nach dem nassen Freitagstraining in Brasilien der 'BBC'. Als wären die Bedingungen nicht schon schwierig genug, so sind sie für einen Rookie noch einmal deutlich härter.

Titel-Bild zur News: James Calado

James Calado verbrachte heute lange Teile des Training in der Box Zoom

Und da der Kurs von Interlagos zudem noch einer der alten Sorte mit weniger Auslauf ist, ließ es der GP2-Dritte ruhig angehen: "Das Team hat mir gesagt, ich soll auf der Strecke bleiben, da sie das Auto noch für Paul brauchen", so Calado, der seinen Boliden für das zweite Training wieder an Stammpilot Paul di Resta abtreten musste. Zwar steht unter dem Strich nur der 18. Platz (+2,655 Sekunden) auf dem Papier, dennoch ist der Brite zufrieden mit seinem Arbeitstag.

"Ich bin nur drei Zehntel hinter Adrian, obwohl ich die Strecke noch nie gefahren bin - nicht einmal im Simulator", klopft sich Calado ein wenig selbst auf die Schultern. Zumal für ihn weniger die Zeiten als die Arbeit für das Team im Vordergrund standen: "Wir haben versucht, einen guten Wechselzeitpunkt für Intermediates und Regenreifen herauszuarbeiten sowie ein paar Balance-Änderungen - mehr aber nicht. Es ist ziemlich einfach, wenn das Wetter so ist."

Mit dem Training in Freitag endet auch die Saison 2013 für Calado. Insgesamt fünfmal durfte der Brite im Rahmen eines Grands-Prix-Wochenendes ins Auto und konnte sich ansonsten mit dem dritten Platz in der GP2-Saison empfehlen. Was er im kommenden Jahr machen wird, steht noch in den Sternen. Bei seinem Sieg in Abu Dhabi kündigte er allerdings an, dass es vermutlich sein letztes GP2-Rennen war.

"Ich habe ein paar Optionen für das kommende Jahr, allerdings nicht ein paar Millionen Pfund für ein Formel-1-Cockpit", erzählt er über seine Möglichkeiten. "Ich hoffe, dass jemand mit ein paar Millionen Pfund ankommt, aber das wird nicht passieren", scherzt er. Die Chancen auf ein Stammcockpit bei Force India sind ebenfalls begrenzt, allerdings könnte er durchaus noch ein Jahr als Testfahrer anhängen - und danach auf den großen Sprung hoffen.

James Calado

Die Zukunft des Briten gestaltet sich noch etwas nebulös Zoom

"Ich mache einen guten Job. Das ist auch dem Team aufgefallen, und ich werde weiter involviert bleiben", kündigt er an, dass er durchaus weiter auf die Karte Force India setzt - allerdings eben nur als Testpilot. "Es gibt noch eine Chance auf ein Renncockpit, aber das ist derzeit unwahrscheinlich, um ehrlich zu sein." Dass der dritte Platz bei Force India keine schlechte Option sein muss, haben seine Vorgänger bewiesen, die alle den Weg in die Königsklasse schaffen konnten.