• 08.10.2013 22:05

  • von Christian Schrader

Calado: Eine Karriere mit chirurgischer Präzision

Der Racing Steps Foundation sei Dank steht die Karriere des Briten nicht auf Messers Schneide, sie bereitet aber auch Erlebnisse der besonderen Art

(Motorsport-Total.com) - Seit September ist James Calado offiziell dritter Pilot bei Force India. Bei den ersten Trainingssitzungen am Rennwochenede darf der Brite ins Lenkrad des VJM06 greifen. "Es ist eine tolle Sache, dass ich die Freitage absolvieren kann", freut sich Calado gegenüber 'Richland F1'. "Ich habe einfach viel Spaß, lerne so schnell wie möglich so viel wie ich kann und versuche einfach, dem Team zu helfen." Die Grundlage für seine Karriere bildet die Racing Steps Foundation (RSF), die bei der Ausbildung auch vor unkonventionellen Methoden nicht zurückschreckt.

Titel-Bild zur News: James Calado

Der 24-jährige James Calado doktort an seiner Formel-1-Karriere Zoom

"Ohne die Racing Steps hätte ich nichts. Ich würde nichts fahren! Sie haben mich von meinem Start 2008 bis jetzt unterstützt", berichtet Calado über die Organisation, die sich um junge, britische Rennfahrer und deren Karrieren kümmert. Botschafter der Einrichtung ist der Formel-1-Weltmeister von 1964, John Surtees. "Sie haben mir das Geld geliefert, mit dem ich in konkurrenzfähigen Teams fahren kann", zeigt sich Calado dankbar.

Neben seinen Formel-1-Verpflichtungen startet der 24-Jährige in der GP2-Serie. Dort ist er aktuell mit 134 Punkten Fünfter der Fahrerwertung. Ohne die Organisation, ohne die finanzielle Unterstützung und ohne die Ausbildung, "wäre ich mit Sicherheit nicht hier", ist sich Calado sicher. "Wir gehen alles durch, was ein Fahrer braucht, um startklar für die Formel 1 zu sein." Dazu gehört neben der notwendigen Finanzspritze auch körperliches Training und Medienschulung. "Sie machen so viel sie können, um einen Fahrer zu entwickeln", lobpreist Calado.

Dabei wird auch mal auf unkonventionelle Methoden zurückgegriffen. Die angehenden Rennidole haben ein Wochenende in einer Herzchirurgie verbracht. "Neben mir hat das auch Mark Webber mitgemacht", erinnert sich Calado. Was war der Sinn dahinter? "Du sollst realisieren, dass der Anteil der Vorbereitung, die man für ein Rennen oder eine Operation benötigt, ziemlich ähnlich ist."

"Ein Patient hatte einen Herzstillstand. Sie waren aber sehr ruhig", analysiert er das Handeln der anwesenden Ärzte. Ruhe bewahren in Extremsituationen - diese Eigenschaft lässt sich auch auf das Rennfahren projizieren. "Das ist wie bei uns - wenn wir im Auto einen Fehler machen, musst du einfach lernen, es zu vergessen und weiterzumachen." Aktuell wird Calado nur am Freitag die Kurven der Rennstrecken sezieren. Die Operation "Angriff auf ein Formel-1-Stammplatz" wäre dann der nächste Karriereschritt.

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