• 28.10.2009 17:10

  • von Roman Wittemeier

Buttons längste Runde der Karriere

Kurz vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi blickt Jenson Button noch einmal auf seine letzte Rennrunde in Brasilien zurück: Horchen, feiern, bangen

(Motorsport-Total.com) - Entspannt und gelöst kann Jenson Button in das letzte Rennwochende der Formel-1-Saison gehen und den neuen Kurs in Abu Dhabi somit in vollen Zügen genießen. Der Brite hat den Weltmeistertitel seit dem vergangenen Grand Prix in Brasilien in der Tasche. Die Anspannung ist mittlerweile abgefallen, die Feierlichkeiten ausgestanden. "We are the Champions" hatte Button im Moment der Zieldurchfahrt lauthals in den Boxenfunk gesungen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Der Moment der Erlösung: Jenson Button rollt über die Interlagos-Ziellinie

"Das war eine extrem lange letzte Runde", blickt der neue Weltmeister auf den 71. Umlauf in Interlagos zurück. "Das habe ich aber gar nicht so richtig wahrgenommen. In einem solchen Moment ist es schwierig, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten und einfach nur zu denken: 'Noch eine Runde, dann kannst du feiern'. Man denkt schon über die Feier nach, bevor man die Linie überquert hat. Ich habe mich gezwungen, damit aufzuhören. Aber das ist sehr, sehr schwierig."#w1#

Die letzten 4,3 Kilometer seien von Vorfreude, aber auch von Ängsten bestimmt gewesen. "Man horcht immer ins Auto. Wir waren in diesem Jahr extrem zuverlässig, aber du machst dir trotzdem Sorgen. Das war die längste Runde meiner Karriere", beschreibt Button. "Ich habe die ganze Zeit mit den Ingenieuren gesprochen. 'Ist alles okay mit dem Auto? Soll ich die Drehzahlen zurückfahren, langsamer machen?' Sie haben nur gesagt: 'Nein, es ist alles gut. Fahr einfach'. So bin ich dann über die Linie gerollt."

Der Brite war am Ziel seiner Träume, hatte dem enormen Druck im Titelkampf standgehalten. Sein erster Dank galt Ross Brawn, dem Team, seinem Kollegen Rubens Barrichello - und dem Motorenpartner. "Mercedes kam daher und gab uns die Chance, den besten Motor der Formel 1 zu bekommen. Er ist nicht nur stark, sondern auch zuverlässig. Wir hatten nicht ein einziges Zuverlässigkeitsproblem mit dem Triebwerk. Dafür hat Mercedes einen riesigen Applaus verdient."