Button will keinen Langzeit-Vertrag

Montreal-Sieger Jenson Button will nicht Rennfahren, bis er 40 ist, sein Erfolgshunger ist aber trotz des WM-Titels von 2009 noch lange nicht gestillt

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hat sich bis Ende 2016 an Ferrari gebunden, Sebastian Vettel bis 2014 an Red Bull, McLaren möchte Lewis Hamilton am liebsten vorzeitig einen Vertrag bis Ende 2017 geben - die Zeiten, in denen sich ein Ayrton Senna wie 1993 von Rennen zu Rennen gehantelt hat, sind in der Königsklasse des Motorsports längst vorbei.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button behauptet, kein Fan von Langzeit-Verträgen zu sein

Doch mit Mark Webber, der seit Jahren prinzipiell jeweils nur für die nächste Saison unterschreibt, und auch Jenson Button gibt es zwei "alte Hasen", die von so langfristigen Engagements offenbar wenig halten. "Für mich macht es keinen Sinn einen Langzeitvertrag zu unterschreiben, weil ich nicht weiß, wie ich mich in ein paar Jahren fühle", erklärt Button (31) im Interview mit dem 'Blick'. "Rennfahren mit 40, das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen."

"Ich will nur Rennfahren, solange ich gewinnen kann", stellt der Brite klar und sagt hinsichtlich des Wunschs von McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, mit ihm und Hamilton vorzeitig zu verlängern: "Bis jetzt habe ich in Bezug auf meine Zukunft noch nichts unternommen, mit keinem Gespräche geführt. McLaren hält auf mich für nächstes Jahr eine Option. Das ist alles, was ich weiß. Viele meiner Kollegen wollen sich gerne lange absichern. Ich mag es, wenn die Zukunft offen ist."

Das Einzige, was er gerne wissen würde, ist, auch in Zukunft in einem siegfähigen Auto zu sitzen. Denn obwohl Button 2009 seinen Lebenstraum verwirklicht hat und auf Brawn Weltmeister geworden ist, ist sein Erfolgshunger noch lange nicht gestillt: "Es liegt in der Natur des Menschen, immer mehr zu wollen, als man hat. Ich bin noch nicht so weit, dass ich mich zurücklehnen kann und mit dem Erreichten zufrieden bin", sagt er.

¿pbvin|512|3809||0|1pb¿An seinen WM-Titel erinnert er sich gerne zurück: "Es gibt Erinnerungen, die verblassen nie", lächelt Button, unterstreicht aber, dass er sich seither nichts mehr beweisen muss: "Sollte ich nicht mehr Weltmeister werden, würde ich sicher die Formel 1 nicht in dem Gefühl verlassen, dass ich was verpasst habe. Den einen Titel kann mir keiner mehr nehmen. Ich werde also nach meiner aktiven Zeit keine quälenden Zweifel haben."

"Aber ich bin noch jung genug, um mir einen weiteren Titel vorzunehmen. Roger Federer und Rafael Nadal machen ja auch weiter, obwohl sie schon so viele Grand-Slam-Turniere gewonnen haben", vergleicht er. "Der Hunger nach Siegen verschwindet nicht so schnell. Eines Tages wird das passieren, aber sicher nicht morgen. Ich werde erst aufhören, wenn es mich langweilt, im Kreis zu fahren - oder wenn ich nicht mehr schnell genug bin."