• 27.07.2009 10:06

  • von Britta Weddige

Button: "Vettel wäre in meinem Auto nicht so schnell"

Jenson Button ist überzeugt, dass ein schneller Pilot in einem schnellen Auto nicht zwangsläuig erfolgreich ist: Alles muss aufeinander abgestimmt sein

(Motorsport-Total.com) - Es ist eine alte Weisheit: Ein Formel-1-Fahrer kann so gut sein - wenn er kein konkurrenzfähiges Auto hat, hat er kaum Chancen auf Erfolg. Doch WM-Leader Jenson Button führt die Theorie noch weiter. Seiner Meinung nach ist auch nicht garantiert, dass die Siege kommen, wenn ein erwiesen schneller Fahrer in einem erwiesen schnellen Auto sitzt.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button ist überzeugt, dass für Erfolge alles zusammenpassen muss

Alle Piloten, die heute in der Formel 1 sind, könnten "extrem schnell Auto fahren", sagt Button in einem Interview mit 'Welt online'. Doch die Frage sei, inwieweit sie ihr Talent mithilfe ihrer Techniker umsetzen können: "Wenn sie Sebastian Vettel in mein Auto setzen würden, wäre er nicht so schnell wie ich", präzisiert er.#w1#

Für diesen Denkansatz hat der Brawn-Pilot auch eine schlüssige Erklärung: "Er hat sein Auto komplett auf seinen Fahrstil abgestimmt und ich mein Auto auf meinen. Ich weiß zum Beispiel, dass Sebastian eher ein leicht übersteuerndes Heck mag, während ich ein eher stabiles bevorzuge." Das heißt im Umkehrschluss: Button weiß auch, dass er in Vettels Red Bull nicht so konkurrenzfähig wäre wie der Deutsche.

"Es ist also wichtig, dass man ein Auto zur Verfügung hat, das man auf seinen eigenen Fahrstil abstimmen kann, und dass das Team oder der Designer das zulässt", so Button. Er ist davon überzeugt, dass fast alle aktuellen Piloten auf gleichem Niveau fahren würden, wenn sie es schaffen könnten, ihr Auto "präzise ihrem Fahrstil anzupassen".

Button ist dieses Kunststück bisher gut gelungen, ebenso den Red-Bull-Piloten Vettel und Mark Webber. Und der WM-Leader räumt ein, dass er derzeit nicht sicher ist, welcher der beiden "roten Bullen" in der zweiten Saisonhälfte der schwierigere Gegner wird: "Mark ist gefährlich, weil er dieses Jahr sehr konstant ist. Auf der anderen Seite ist Sebastian im Qualifying schneller als er."