• 18.10.2009 23:56

  • von Dieter Rencken

Button sen.: "Das war das Rennen des Jahres"

Weltmeistervater John Button über das entscheidende Rennen seines Sohnes in São Paulo und den ersten Formel-1-Test im Auto von Jean Alesi

(Motorsport-Total.com) - Frage: "John, was sagst du zum heutigen Rennen von Jenson?"
John Button: "Für mich war es das Rennen des Jahres! Er hatte es nicht immer leicht, aber dann kommt er mit so einer Fahrt daher. Unglaublich! Ich habe gar nicht bei allen Manövern hinschauen können. Jedes Mal, wenn er im Windschatten eines Gegners die Gerade runterbretterte, dachte ich nur: Oh mein Gott, hoffentlich geht das gut! Aber es war klasse, diese Manöver anzuschauen."

Titel-Bild zur News: Jenson Button

John Button begleitet seinen Sohn Jenson zu allen Formel-1-Rennen

"Das Lustige ist, dass die Leute vor ein paar Jahren noch gesagt haben, dass er nicht aggressiv genug ist und nicht überholen kann. Er hat schon die ganze Saison in den ersten Runden bewiesen, dass er überholen kann, wenn er in eine bestimmte Position kommen muss. Ich wusste, dass er das auch heute schaffen wir, weil man auf dieser Strecke gut überholen kann."#w1#

Frage: "Gestern musst du dir aber Sorgen gemacht haben, oder?"
Button: "Ja, aber am Abend, als wir die Benzinmengen kannten, war uns schon klar, dass es gar nicht so übel aussieht."

Frage: "Ist es wichtig, dass er es heute schon geschafft hat?"
Button: "Das ist sehr, sehr wichtig. Jetzt müssen seine Kritiker das Maul halten. Sie haben diese Fahrt gesehen, die Fahrt eines Weltmeisters. Er ist vorzeitig Weltmeister geworden. Das haben nicht viele geschafft."

Frage: "Glaubst du, dass er unterschätzt wird, weil er ein lockerer Typ ist?"
Button: "Ja, immer. Das war schon immer so."

Frage: "Du hast dir das Rennen heute mit den Barrichellos angesehen, obwohl dein Sohn gegen ihren Sohn um den Titel gefahren ist..."
Button: "Ja. Wir haben ein sehr freundschaftliches Verhältnis zueinander. Es tut mir leid für Rubens, denn es wäre schön für ihn gewesen, dieses Rennen zu gewinnen - natürlich nur, wenn Jensons Punkte trotzdem gereicht hätten, um Weltmeister zu werden! Aber die Barrichellos sind wirklich cool."

Frage: "Brawn ist fast ein Familienteam: Du bist immer dabei, die Barrichellos sind auch oft dabei..."
Button: "Wenn ich kann, ja. Vor neun Monaten hätten wir nicht gedacht, dass wir heute hier stehen würden..."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Brasilien, Sonntag


Frage: "Habt ihr nach dem Honda-Ausstieg jemals darüber nachgedacht, in eine andere Rennserie zu wechseln oder etwas anderes zu machen?"
Button: "Nein. Das war das Ziel. Die Formel 1 war immer der Traum - und Träume werden wahr."

Frage: "Du hast viel in Jensons Karriere investiert. Gab es einen bestimmten Moment, in dem du realisiert hast, dass Jenson nicht einfach ein x-beliebiger Rennfahrer ist, sondern ein Weltmeister?"
Button: "Jeder Vater glaubt, dass sein Sohn großartig ist. Als er den Prost-Test hatte, wusste ich aber, dass er es schaffen kann. Er stieg in Alesis Auto, hatte den gleichen Motor und die gleichen Reifen - und nach zehn Runden war er um zwei Zehntel schneller als Jean Alesi! Das war beeindruckend, zumal er davor noch nie in Barcelona gefahren ist."

Frage: "Hättest du vor einem Jahr gedacht, dass es heute so kommen könnte?"
Button: "Vor einem Jahr? Da hätte ich dich für verrückt erklärt..."