Button schon auf dem Weg zum BMW WilliamsF1 Team?

Wegen einer Klausel in seinem BAR-Honda-Vertrag sieht es so aus, als würde Jenson Button 2006 für das BMW WilliamsF1 Team fahren

(Motorsport-Total.com) - Das Genfer 'Contract Recognition Board', welches in Vertragsstreitigkeiten in der Formel 1 entscheidet, hat vergangenen Sommer Jenson Button dazu gezwungen, weiterhin für BAR-Honda zu fahren, obwohl er eigentlich lieber zum BMW WilliamsF1 Team wechseln wollte. Mit einem Jahr Verspätung könnte es nun aber doch zu diesem Transfer kommen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Button würde lieber heute als morgen zum BMW WilliamsF1 Team wechseln

Der 25-Jährige wird diese Saison auf jeden Fall für BAR-Honda zu Ende fahren, muss das letzte Jahr seines Vierjahresvertrags aber nur dann absolvieren, wenn er Ende Juli - also nach dem Grand Prix von Ungarn - mindestens 75 Prozent der Punkte des WM-Führenden auf seinem WM-Konto hat. Liegt er unter diesem Wert, darf er den Rennstall aus Brackley in Richtung BMW WilliamsF1 Team verlassen, denn deren Teamchef Frank Williams war schlau genug, sich eine entsprechende Option zu sichern und in Genf zu hinterlegen.#w1#

Selbst 2004 kam Button nicht auf 75 Prozent der Punkte

Dass Button es schafft, nach 13 Rennen 75 Prozent der Punkte des WM-Führenden gesammelt zu haben, ist beim derzeitigen Kräfteverhältnis unvorstellbar. Angenommen, Fernando Alonso punktet so weiter wie bei den ersten beiden Rennen, dann müsste der BAR-Honda-Pilot nach Ungarn stolze 78 Zähler zustande bringen - und selbst nach seiner sensationellen Saison 2004 kam er insgesamt nach 18 Rennen nur auf deren 85. Damals hatte er in der Endabrechnung knapp 60 Prozent der Punkte von Weltmeister Michael Schumacher auf seinem Konto.

Nimmt man die Aussagen des Briten als Referenz, scheint er momentan ohnehin nicht sonderlich viel Lust zu verspüren, die Marke zu erreichen, die ihn zum Verbleib im Team zwingen würde. Nach dem frühen Aus in Malaysia war er besonders enttäuscht - und er machte daraus auch keinen Hehl: "Es ist sehr frustrierend, schnell zu sein, aber die Zuverlässigkeit nicht zu haben. Man muss ja bedenken, dass wir einen neuen Motor eingebaut haben, während alle anderen noch mit den Motoren von Melbourne gefahren sind", feuerte er Giftpfeile in Richtung Honda.

"Heidfeld war hinter uns und er wurde am Ende Dritter", fuhr er achselzuckend fort. "Es war wahrscheinlich das enttäuschendste Rennen meiner ganzen Karriere, denn die Pace wäre da gewesen." Als nach drei Runden der ganze Zauber vorbei war, kam Button fuchsteufelswild an die Box zurück, wo ihn sein erster Weg zu den Honda-Leuten führte. Immerhin ist inzwischen wenigstens die Ursache für den Defekt geklärt: Sowohl Button als auch Davidson sind wegen eines Öllecks ausgerollt.

Team will alles tun, um das Auto schnell zu verbessern

Das Team versucht nun, "JB" zu besänftigen - vor allem Technikchef Geoff Willis betonte, dass das Potenzial ja prinzipiell vorhanden sei: "Wir haben eine ungefähre Idee davon, warum das Auto nicht das macht, was wir wollen", wird er von 'Autosport-Atlas' zitiert. "In Jerez hatten wir einen sehr guten Test und dabei haben wir eingegrenzt, woran es liegen könnte. Es bringt aber nichts, jetzt überhastet irgendwelche Teile einzusetzen, bevor wir sie nicht ausreichend getestet haben."

"Wir glauben, dass wir jetzt wissen, was mit dem Auto nicht stimmt, und dass wir das wahre Potenzial entfalten können", fuhr der 45-Jährige fort. "Wenn wir es wollen, können wir ziemlich rasch neue Komponenten ans Auto bekommen." Ins selbe Horn blies Teamchef Nick Fry: "Ich bin zuversichtlich, dass wir mit der Stärke, den Fähigkeiten und den Ressourcen von BAR-Honda die Situation schon bald herumreißen können", meinte er.