Button: Noch keine Punkte in Sicht
Jenson Button erklärt die aktuellen Honda-Fortschritte, bleibt aber in seiner Saisonprognose sehr zurückhaltend
(Motorsport-Total.com) - Wann wird Honda das Tief überwunden haben? Nach Ansicht vieler Fachleute soll der erneute Sprung ins vordere Mittelfeld nur eine Frage der Zeit sein, weil sich die japanische Mannschaft mit Ross Brawn und Alexander Wurz deutlich verstärkt hat. Doch die Rundenzeiten im Rahmen der Wintertests zeigten, dass man im Honda-Lager wohl noch einige Geduld aufbringen muss. Auch Pilot Jenson Button sieht sein Team in einem langwierigen Prozess.

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Jenson Button glaubt nach wie vor an den Aufschwung des Honda-Teams
Der Brite erklärte, der Privattest in Jerez habe mit einem neuen Aeropaket einen deutlichen Fortschritt am RA108 gebracht, dennoch müsse man vorsichtig bleiben. "Das Tolle ist, dass sich bei dem Test all das bestätigt hat, was wir im Windkanal gesehen haben. Das bedeutet, dass wir in die richtige Richtung arbeiten", so Button gegenüber 'Autosport.com'. Der 28-Jährige hofft, dass man nun endlich mit den Toro-Rosso-Autos im hinteren Mittelfeld kämpfen könne.#w1#
Honda: die große Unbekannte
"Das Beste ist, dass uns niemand richtig einschätzen kann und das ist schon aufregend. Ich glaube zwar nicht, dass wir um Punkte kämpfen können, aber wir sind sicher näher dran", beschrieb der Honda-Pilot. Für die Mannschaft hatten die Wintertestfahrten im Zeitenklassement immer wieder ernüchternde Ergebnisse gebracht, trotzdem sieht Button gute Ansätze: "Auch wenn wir zuletzt nicht schnell waren, so konnte man doch sehen, dass wir das Auto weiter entwickelt hatten. Und das war uns im Winter zuvor nicht gelungen. So gesehen, war das ein erfolgreicher Winter für uns."
Der neue RA108 sei leichter zu beherrschen als das Vorgängerfahrzeug, außerdem sei es beruhigend, dass der neue Wagen genauso reagiere, wie man es erwartete. Man habe den neuen Boliden verstanden und könne nun in Ruhe weiter arbeiten, so Button: "Wir brauchen Zeit im Windkanal. Ich hoffe, dass wir im Laufe der Saison vier oder fünf große Schritte machen können. Wenn das klappen würde, dann wäre das sehr gut."
Brawn bringt Drehmoment ins Team
Vor allem die Ankunft des neuen Teamchefs Ross Brawn habe vieles verändert, so der Honda-Fahrer. Der ehemalige Ferrari-Stratege habe viele Schwachstellen im Team offen gelegt und arbeite nun an der Beseitigung: "Vor allem ist wichtig, dass alle im Team wissen, dass Ross weiß, wovon er redet. Er ist vollkommen ruhig und sagt uns allen, was er denkt. Es klingt vielleicht etwas seltsam, aber er holt sicher aus uns allen das Beste heraus."
Nach den Rückschlägen im vergangenen Jahr hat Button neue Hoffnung geschöpft: "Ich war vor sechs oder 12 Monaten wirklich nicht besonders glücklich. Aber ich dachte, ich muss bei Honda bleiben, weil die in Zukunft viel erreichen können. Ich glaube, vielen im Team wurden die Augen geöffnet und sie haben kapiert, dass man jemanden wie Ross braucht und dass man sich auch Aerodynamiker hinzuholen muss. Wir arbeiten jetzt in die richtige Richtung. Deswegen bin ich glücklich."

