Button: "Nehme das auf meine Kappe"
Jenson Button erklärt im Interview, warum in Istanbul mehr als Startplatz vier möglich gewesen wäre, er aber dennoch zufrieden ist
(Motorsport-Total.com) - Der vierte Startplatz in Istanbul ist für Jenson Button keine schlechte Ausgangsposition, auch wenn er sich im Stallduell mit Lewis Hamilton diesmal geschlagen geben musste. Der McLaren-Pilot hatte aber zwei entscheidende Probleme: erstens eine zu niedrige Bodenhöhe und zweitens die gelben Flaggen nach dem Unfall von Michael Schumacher. Dennoch hofft er im Idealfall auf eine Wiederholung seines Vorjahressieges.

© xpb.cc
Jenson Button möchte morgen am liebsten seinen Vorjahressieg wiederholen
Frage: "Jenson, bist du mit dem vierten Startplatz zufrieden?"
Jenson Button: "Das ist nicht so schlecht, aber der letzte Run war ein bisschen frustrierend. Ich war das letzte Auto auf der Strecke, was manchmal gut sein kann, weil man auf diese Weise die griffigste Strecke hat. Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass jemand von der Strecke abkommt."#w1#
Schlechtere Seite des Grids
"Genau das ist Michael während meiner letzten Runde passiert. Sobald sie die gelben Flaggen schwenken, musst du vom Gas, daher konnte ich mich nicht mehr steigern. Das war nicht perfekt, aber es ist nicht so schlecht, auf Platz vier zu stehen. Ich muss nun auf der schmutzigeren Seite des Grids losfahren, aber schauen wir mal, was von da aus noch geht."
Frage: "Die Red Bulls sind nach wie vor die Nummer eins, aber habt ihr den Sprung gemacht, den ihr euch erhofft hattet?"
Button: "Ja, definitiv. Wir sind viel näher an den Red Bulls dran als vor diesem Wochenende erwartet. Das ist positiv. Mein größtes Problem ist Kurve acht. Ich glaube, wir haben das Auto zu tief eingestellt, weil ich es für den Rest der Strecke möglichst tief haben wollte. Ich habe dort stark am Boden aufgesetzt und viel Zeit verloren. Wir sind das Risiko eingegangen, aber wir gesagt, der vierte Platz ist in Ordnung."
Frage: "Wie schwierig wird es morgen im Rennen mit den Reifen?"
Button: "Sehr. Mit viel Benzin an Bord wird es durch Kurve acht noch schwieriger - da mache ich mir echte Sorgen, aber irgendwie kriegen wir das schon hin. Die Reifen waren dieses Wochenende gut, wir hatten keine Probleme mit Graining oder Überhitzen oder so. Damit sind wir zufrieden. Hoffentlich haben andere Probleme, sodass wir profitieren können."
Frage: "Wie würdest du den heutigen Tag zusammenfassen?"
Button: "So schlecht war es nicht. Heute Morgen funktionierten die weichen Reifen überhaupt nicht für mich, was überraschend kam, denn gestern funktionierten sie noch sehr gut. Dann haben wir das Setup ein bisschen umgebaut, weil sich die Bedingungen geändert hatten und ich das Gefühl bekam, zu viel Übersteuern zu haben."
"Nach den Änderungen fühlte sich das Auto im Qualifying viel besser an - mit Ausnahme von Kurve acht wie gesagt. Dort habe ich drei Zehntel auf Lewis verloren, weil wir das Auto zu tief eingestellt haben. Aber ich nehme das auf meine Kappe, denn ich wollte für den Rest der Strecke ein tief liegendes Auto. So war es halt ein bisschen zu tief, was ein bisschen frustrierend ist."
Hoffnung auf Besserung im Rennen
Frage: "Morgen wird das Auto mit viel Benzin noch viel stärker aufsetzen, oder?"
Button: "Ja, ich weiß, das bereitet mir echt Sorgen. Aber dafür sind wir im Rennen langsamer, also werden die Autos nicht ganz so stark nach unten gedrückt. Wir müssen hoffen, dass das ein bisschen hilft."
Frage: "Sind die Red Bulls schlagbar?"
Button: "Ich muss sagen, für das Qualifying bin ich glücklich, denn wir sind näher dran als in den vergangenen paar Rennen. Ich glaube, wir können sie im Rennen herausfordern. Wir wissen nicht, wie schnell sie morgen sein werden, aber wenn wir im Qualifying näher dran sind, besteht die Chance, dass wir im Rennen mithalten können."

© xpb.cc
Jenson Button hatte gehofft, sich im Stallduell durchsetzen zu können Zoom
"Normalerweise ist es bei ihnen gerade die Pace im Qualifying, die im Vergleich zu allen anderen so herausragend ist. Es ist eine gute Ausgangsposition. Schade, dass sich Michael vor mir gedreht hat, sonst würde ich vielleicht noch weiter vorne stehen, aber ich musste wegen der gelben Flaggen abbremsen."
Frage: "Du bist hier der Vorjahressieger. Auf einer Strecke wie dieser ist Platz vier in Ordnung, nicht wahr?"
Button: "Stimmt. Wir haben einen guten Topspeed und das Auto läuft ganz gut. Man kann hier überholen. Lewis ist nur ein paar Zehntel hinter Mark, also haben wir definitiv Fortschritte gemacht. Das ist schön zu sehen! Das Rennen ist ein anderes paar Schuhe, aber ich bin optimistisch. Ich hoffe für die Formel-1-Zuschauer, dass endlich jemand die Red Bulls herausfordern kann!"

