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Button: "Muss niemandem etwas beweisen"
Jenson Button ist optimistisch und dementiert, dass er nur zu McLaren gewechselt ist, um sich selbst vor der Formel-1-Szene zu beweisen
(Motorsport-Total.com) - "Ich verstehe Jenson nicht ganz", wundert sich nicht nur 'Motorsport-Total.com'-Experte Marc Surer darüber, dass sich Button den Wechsel zu McLaren angetan hat. Dort trifft der amtierende Weltmeister nämlich auf Lewis Hamilton, der quasi in Woking aufgewachsen ist und intern ein dementsprechend außergewöhnliches Standing hat.

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Möchte natürlich am liebsten seinen WM-Titel verteidigen: Jenson Button
Da liegt natürlich der Verdacht nahe, dass Button im Jahr eins nach dem WM-Titel der Welt beweisen will, dass er eben nicht nur wegen eines überlegenen Brawn-Mercedes-Pakets Champion wurde, sondern wegen seines fahrerischen Könnens. Doch im Interview bestreitet der Brite, dass das sein Hauptmotiv war: "Man wird nicht Weltmeister, wenn man kein konkurrenzfähiges Auto hat", wird er von der 'Welt am Sonntag' zitiert.#w1#
Von sich selbst überzeugt
"Andererseits hatten wir bei Brawn von Mitte der Saison an kein überlegenes Auto", ergänzt er. "In der zweiten Saisonhälfte waren wir gezwungen, das Beste aus dem zu machen, was wir hatten. Allerdings hatte ich erstmals in meiner Karriere ein siegfähiges Auto und gewann trotz der extrem frustrierenden Zeit davor prompt den WM-Titel. Das hat mir gezeigt, wo ich fahrerisch stehe. Dadurch bin ich komplett mit mir im Reinen und ich muss niemandem mehr etwas beweisen."
Fest steht aber auch, dass er sich 2010 mehr anstrengen wird als je zuvor: "Freiwillig abgeben werde ich den Titel nicht, das ist mal klar", sagt Button. "Nur habe ich eben immer, nachdem ich eine Meisterschaft gewonnen hatte, das Team gewechselt oder bin in eine andere Serie gewechselt. Ich brauchte eine neue Herausforderung, bei Mercedes hätte ich die nötige Motivation nie mehr so gehabt. Bei McLaren bin ich nun motivierter als je zuvor."
¿pbvin|512|2489||0|1pb¿Die meisten Experten sehen McLaren als eines von vier Teams mit realistischen WM-Ambitionen. Auch Button selbst betrachtet Ferrari, Red Bull und Mercedes als stärkste Konkurrenten: "Ein paar andere Teams haben auch Autos gebaut, die im Moment konkurrenzfähig sind, aber ich glaube nicht, dass die dann mit den Updates so gut mithalten können", so der 30-Jährige im Rahmen einer Telefonkonferenz vor dem Saisonauftakt.
"Ich hoffe, dass unsere Chancen gut stehen", fährt er fort. "Das Auto lief bei den Tests sehr zuverlässig, was vor einer langen Saison immer sehr wichtig ist. An meinem letzten Testtag hatten wir erstmals ein neues Aeropaket am Auto, das auch gut funktionierte. Ich konnte damit nicht viel Zeit verbringen, denn es war am Vormittag nass, aber ich fuhr eine Renndistanz und ein paar kürzere Runs, bei denen alles klappte."
Button sieht McLaren vor Ferrari
Das Potenzial des MP4-25 stellte dann Hamilton bei den Qualifyingübungen am Schlusstag in Barcelona unter Beweis, als der neue McLaren Bestzeit fuhr. Button stimmt nicht nur das optimistisch: "Im Vergleich zum Ferrari waren wir schneller, wenn man es auf die Renndistanz vergleicht, aber man weiß natürlich nie genau, was die anderen Teams machen", trifft er angesichts der starken Ferrari-Longruns eine etwas überraschende Einschätzung.

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Jenson Button geht nach den Testfahrten optimistisch in die neue Saison Zoom
Zuversicht darf Button nach Meinung einiger Experten aus der Tatsache schöpfen, dass er als "Reifenflüsterer" gilt. Denn wenn die Formel-1-Autos in Bahrain erstmals mit 800 statt 670 Kilogramm in einen Grand Prix starten, ist die Gefahr, die Reifen viel zu schnell zu verschleißen, akut. Aber erstens gehört der amtierende Weltmeister zu den Piloten mit einem schonenden Fahrstil und zweitens scheint auch der MP4-25 diese Problematik gut im Griff zu haben.
"Die Reifen in einem guten Zustand zu halten, ist wichtig", weiß Button. "Viele Autos sind auf eine Runde schnell, wenn ich mir die knappen Zeiten anschaue, aber die Reifen auf eine komplette Renndistanz am Funktionieren zu halten, ist viel schwieriger. Es war sehr positiv, die fallenden Zeiten bei Lewis' Testrun zu sehen, denn wenn das Auto die Reifen zu hart rannimmt, kann die Performance sehr schnell sehr stark abbauen."

