• 11.09.2009 19:11

  • von Marco Helgert & Dieter Rencken

Button: Fehlende Feinabstimmung und kleine Probleme

Der WM-Führende weiß, dass die Konkurrenz auch in Monza auf eine Formschwäche bei Brawn hofft, doch der Freitag taugte nicht als Gradmesser

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button möchte in Monza den Beweis antreten, dass die vergangenen Rennen keine Vorlage für den WM-Endspurt sind. 26 Punkte Vorsprung hatte der Brawn-Pilot noch im Juni. Jetzt sind es nur noch 16. Doch Button selbst gibt sich entspannt, auch wenn die Freitagszeiten nicht berauschend waren.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Die Ausgangslage für Monza ist für Jenson Button momentan nicht erkenntbar

"Ich bin guter Stimmung. Die vergangenen paar Rennen waren nicht ganz so, wie ich mir das gewünscht hatte. Ich bin dennoch in einer guten Position und freue mich auf ein gutes Wochenende", erklärt er. Doch volle Zufriedenheit gab es nach den ersten 180 Trainingsminuten nicht.#w1#

"Wir hatten schon ein paar Probleme", fährt er fort. "Mit der Schaltung gab es Problem, dann noch etwas anderes. Die Telemetrie arbeitete auch nicht. Wir konnten aber dennoch gut fahren. Wir kennen die Dinge, an denen wir arbeiten müssen, und es gibt kein grundlegendes Problem mit dem Auto. Wir konnten arbeiten, aber mit der Balance bin ich nicht zufrieden. Da müssen wir über Nacht noch etwas tun."

Schattenkampf mit der Konkurrenz

Mit den Eigenarten der Hochgeschwindigkeitsbahn in Monza kommt er gut zurecht. "Unser Auto kann das gut stemmen. Momentan arbeiten wir an der Feinabstimmung", so Button. Dabei tauchten am Abend des ersten Tages aber fast mehr Fragezeichen auf als im Vorfeld. "Wir wissen nicht, wer schnell ist. McLaren ist schnell. Wir können sagen, dass sie eine gute Pace haben. Bei allen anderen ist das unmöglich zu sagen. Es wurden so viele verschiedene Dinge gemacht, auch bei der Spritladung."

Auch die neuen Curbs sorgten für offene Fragen. "In der ersten Schikane überfahren wir sie nicht", so Button. "In der zweiten Schikane nutzen die McLaren viel von den Randsteinen. Bei uns klappt das nicht. Keine Ahnung, ob das mit den Benzinladungen zusammenhängt. Aber so wie das Auto jetzt ist, helfen uns die Curbs nicht. Wir halten uns von ihnen fern, aber wir sind in der zweiten Schikane dennoch recht schnell."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Italien, Freitag


Angst vor den KERS-Autos hat er auch nicht, auch wenn er schätzt, dass sie eine halbe Sekunde je Runde mit der Extrapower herausholen können. "Das hilft ihnen sehr, aber bei anderen Dingen hilft es gar nicht, wie bei der Gewichtsverteilung", fährt er fort. "Ich glaube, dass wir in einer ordentlichen Position sind."

Klarheit erst am Samstag

Um nicht noch mehr im WM-Kampf zu verlieren, ist ein Podestplatz quasi die Pflicht in Monza. Doch Button relativiert. "Ich weiß momentan nicht, wie schnell das Auto ist", erklärt er. "Normalerweise testen wir hier, probieren viele verschiedene Benzinmengen aus. Das musste heute alles in einen Tag gequetscht werden. Bei den Spritmengen gibt es daher große Unterschiede, wie wissen nicht, wo wir uns im Vergleich zu den anderen befinden."

Dabei macht auch noch die Balance ein wenig Probleme. Beim Anbremsen verhält sich der Brawn etwas zu agil, das Heck bewegt sich sehr stark. "An den Bremsen müssen wir arbeiten, das ist eine Sache", so der Engländer. "Das Auto ist aber ganz ordentlich. Das ist erstmal gut. Wir konnten leider nicht so viel fahren, wie wir das gewünscht hatten. Ich musste drei Mal vorzeitig an die Box."