• 23.05.2013 21:00

  • von Dieter Rencken

Button: Die Qualifikation als McLaren-Schwachpunkt

Jenson Button wittert Fortschritte bei McLaren, wähnt sich aber speziell im Qualifying noch im Hintertreffen - Monaco-Sieg als besonderes Erfolgserlebnis

(Motorsport-Total.com) - Platz acht beim Trainingsauftakt zum Großen Preis von Monaco, aber noch gibt es bei Jenson Button und McLaren einige Baustellen. Zumindest zeigt sich der Weltmeister von 2009 in seiner Medienrunde am Donnerstagabend nicht gänzlich zufrieden mit seinem Abschneiden. Zu groß ist der Rückstand auf die Spitze, als dass Button vor Optimismus strotzen würde. Immerhin macht der Brite aber ein paar kleine Verbesserungen aus. Was damit in Monte Carlo drin ist, erklärt er den Journalisten vor Ort.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button ist guter Dinge, aber noch hat McLaren eine Qualifying-Schwäche Zoom

Frage: "Jenson, schildere uns bitte deine Eindrücke zum Trainingsauftakt in Monaco..."
Jenson Button: "Es macht großen Spaß. Toll, diese Strecke hier in Monaco unter die Räder zu nehmen. Wir alle hatten aber wohl am Vormittag so unsere Probleme, als der Kurs noch recht grün war. Das ist anfangs natürlich nicht ideal. Wir fanden aber doch ins Training und haben zunächst ein bisschen Setuparbeit verrichtet."

"Es war prima. Und unsere Geschwindigkeit auf den Longruns war überraschend gut. Das spielt hier allerdings keine besonders große Rolle, wenn du im Qualifying 1,5 Sekunden hinter der Spitze liegst. Ich bin aber zufriedener mit dem Auto als in den vergangenen Rennen. Es gibt ein paar positive Dinge in Bereichen, in denen wir bisher zu kämpfen hatten. Da scheinen wir nun besser aufgestellt zu sein, was gut ist."

"Monaco ist aber ein ganz spezielles Rennen. Die Strecke ist holprig, dann wäre da auch noch das besondere Layout. Die Autos sind hier doch recht anders als sonst. Das scheint für uns gut zu funktionieren. Wir fahren zwar noch immer keine beeindruckenden Rundenzeiten, aber ich freue mich, dass wir in die richtige Richtung gehen. Am Samstag sollten wir uns ausgehend von diesem Donnerstag nochmals steigern können, denke ich."

Wie viel bringen die Neuerungen?

Frage: "Habt ihr hier ein paar neue Teile am Start?"
Button: "Wir haben einen neuen Frontflügel und noch ein paar Kleinigkeiten, aber die machen insgesamt keine halbe Sekunde oder dergleichen aus. Es sind hier und da ein paar kleine Fortschritte. So ist das derzeit in der Formel 1. Sehr schade."

"Es ist einfach schwierig, mit dem Auto wirklich massiv voranzugelangen. Ich bin aber zufrieden mit unserer heutigen Leistung. Wir haben ein paar Sachen ausprobiert. Manches hat gut funktioniert, manches nicht. Doch gerade deshalb testen wir ja. Ich habe auf jeden Fall ein besseres Gefühl für das Auto als zuletzt."

"Wir haben heute noch nicht genug Runden abgespult, um eine definitive Antwort auf diese Frage zu haben." Jenson Button

Frage: "Du klingst recht zuversichtlich. Wird es ausreichen, um mit nur einem Boxenstopp über die Renndistanz zu gelangen?"
Button: "Das weiß ich nicht. Schwierig. Wir haben heute noch nicht genug Runden abgespult, um eine definitive Antwort auf diese Frage zu haben. Ich habe mich nicht so sehr darauf konzentriert, wie die Reifen halten, sondern eher darauf, wie schnell wir damit fahren können."

"Das Problem ist hier in Monte Carlo: Du musst dich weit vorn qualifizieren. Das ist im Augenblick unser Schwachpunkt. Wir bekommen für diese eine schnelle Runde einfach nicht die Temperatur in die Reifen. In den kommenden Tagen liegt also viel Arbeit vor uns, wenn wir herausfinden wollen, wie wir es gut hinbekommen. Noch wissen wir es nicht."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Monaco


Frage: "Setzt ihr eure größten Hoffnungen darauf, das vor euch etwas Ungewöhnliches passiert?"
Button: "Hier in Monaco kannst du dich nicht auf Glück verlassen. Hier musst du dein Bestes geben. Wir haben jetzt zumindest eineinhalb Tage lang Zeit, um uns die Daten anzusehen und darüber nachzudenken, wie wir das Auto besser auf die Qualifikation einstellen können. Da sind wir derzeit einfach schwach."

"Jeder Sieg ist anders und auf seine Weise speziell." Jenson Button

Frage: "Du hast hier ja schon einmal gewonnen. Was ist es eigentlich für ein Gefühl, in Monaco zu siegen?"
Button: "Es ist etwas Besonderes, einen Grand Prix zu gewinnen. Auf jeder Strecke. Jeder Sieg ist anders und auf seine Weise speziell. Ich rede von den Emotionen beim Überfahren der Ziellinie. Das teilst du mit deinen Lieben und deinem Team. Und in Monaco ist es etwas ganz Besonderes. Die Geschichte dieses Rennens geht bis auf die 1930er-Jahre zurück."

"Diesen Grand Prix gibt es schon so lange. Und wir alle wissen, wie schwierig es ist, ein Formel-1-Auto durch die engen Straßen zu bewegen. Es bedeutet sehr viel für einen Fahrer, hier eine Pole-Position oder einen Sieg zu erzielen. Auch für das Team. Und dann wäre da noch die Podestzeremonie, die hier ebenfalls etwas Spezielles ist. Da sind nämlich Fürst Albert und seine Familie dabei."