Button: Abu Dhabi als Schlüssel zum Erfolg 2011?

(Motorsport-Total.com) - Im WM-Endspurt ging Jenson Button etwas die Luft aus. Der Brite war der einzige Pilot der Top fünf, der seine Titelhoffnungen nicht bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi aufrecht erhalten konnte. Dennoch hat der Weltmeister 2009 in seiner Debütsaison für McLaren-Mercedes mehr erreicht, als ihm viele zutrauten. Im Interview zieht der 30-Jährige Bilanz und erklärt, warum er aus dem Saisonfinale so viel Hoffnung für das Jahr 2011 zieht.

Frage: "Jenson, Abu Dhabi war das Rennen, bei dem du die Nummer eins auf deinem Auto verloren hast. Bist du dennoch froh, dass die Saison endlich vorbei ist?
Jenson Button: "Bin ich. Es war extrem zufriedenstellendes Rennen und eine fantastische Saison. Wenn man im Qualifying Vierter wird, ein hartes Rennen fährt, vorne dabei ist und beim letzten Saisonrennen auf dem Podest steht, dann ziehe ich daraus für mich selbst einige Schlüsse. Es zeigt aber vor allem, dass wir als Team in die richtige Richtung gehen und den Kampfgeist haben, der es uns erlaubt, mit einem guten Gefühl in den Winter zu gehen."

"Auf persönlicher Ebene war es sehr schön, sich unter den Top vier zu qualifizieren. Es zeigt mir, dass ich es im Qualifying hinbekomme, wenn ich mich im Auto wohlfühle. Es ist ein Faktum, dass wir diesbezüglich allgemein an diesem Wochenende einen Schritt vorwärts gemacht haben, was mich für 2011 ermutigt. Das Auto war auch im Rennen fantastisch."

"Wir trafen die sehr mutige Entscheidung, im ersten Stint lange draußen zu bleiben, das hat sich für mich ausgezahlt. Ein weiterer Sieg wäre natürlich schön gewesen, doch das Resultat war auch so gut für das Team. Wir haben es hinbekommen, dass einige neue Teile nun ordentlich funktionieren und sie halfen uns, in der Konstrukteurs-WM Zweiter zu werden."

Frage: "Wie würdest du deine erste McLaren-Saison zusammenfassen?"
Button: "Es war wirklich ein fantastisches Jahr. Es ist kaum zu glauben, dass ich erst seit Saisonbeginn hier bin. Ich fühle mich hier so willkommen und bereits so sehr als Teil des Teams, dass es sich so anfühlt, als wäre ich schon viel länger hier. Meine Highlights waren die zwei Siege früher in der Saison in Australien und in China, doch es gab noch viele andere Höhepunkte: Ich hatte in der Türkei und in Kanada starke Rennen und siegte beinahe in Monza."

Es gibt also viele positive Dinge, die ich mitnehmen möchte. Die Beziehung zu Lewis, meinen Ingenieuren und Mechanikern funktioniert auch wirklich gut. Ich fühle mich jetzt als Teil der McLaren-Familie. Und - wie ich schon sagte: Die Saison mit zwei Fahrern innerhalb der Top drei zu beenden, ist sehr ermutigend."

Frage: "Es dauert nicht mehr lange, bis die Saisonvorbereitungen für 2011 beginnen. Was kannst du in die nächste Saison mitnehmen? "
Button: "Wie ich schon sagte, werde ich mich 2011 besonders auf das Qualifying konzentrieren. Dieses Jahr hatte ich einige sehr starke Sonntagnachmittage, ich habe mir das Leben an den Samstagen nicht immer so einfach gemacht, wie ich es gerne hätte. Und wir wissen ja, wie entscheidend das in der modernen Formel 1 ist. Wenn ich das Qualifying hinbekomme, dann könnte das nächstes Jahr eine noch stärkere Saison werden."

"Im Winter wird es nun darum gehen, mich mit meinen Ingenieuren zusammen zu setzen und zu schauen, wie wir das Auto mit wenig Sprit etwas besser auf mich abstimmen können und wir aus ihm dieses entscheidende Zehntel in Q3 herausquetschen können. Nach so einer langen und intensiven Saison haben wir jetzt die Möglichkeit, alles genauer zu untersuchen, fernab der Intensität, die der Rennkalender mit sich bringt."

"Außerdem ist das eine weitere Gelegenheit, mich noch stärker ins Team zu integrieren. Es ist verrückt, denn das wird mein erster Winter mit McLaren sein, da ich hier erst im Jänner dieses Jahres begonnen habe. Wir können meiner Meinung nach noch viel tun, um das Team für die neue Saison noch stärker zu machen. Wir haben ein Jahr gemeinsame Erfahrung im Rücken, wir haben alles gegeben und ich denke, dass wir davon über den Winter eine Menge lernen können."